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01.02.2018 | Aktie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Trotz Dax-Rekord schauen deutsche Anleger lieber zu

verfasst von: Michael Fuchs

3 Min. Lesedauer

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Die Aktienmärkte kennen trotz politischer Schwankungen derzeit nur noch eine Richtung: die nach oben. Was für weitere Dax-Rekorde spricht.

Ob Brexit, die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA oder die Wahl vom Donald Trump zum US-Präsidenten – keines der Ereignisse, die von Experten als mögliche Gründe für einen Rückschlag an den Kapitalmärkten diskutiert werden, hat sich als nachhaltige Belastung erwiesen. 

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Langfristige Geldanlage: Aktien, Anleihen, Genussscheine und Kunst

Der Wert einer bestimmten Geldanlagemöglichkeit ergibt sich aus dem Vergleich zu anderen Geldanlagemöglichkeiten. Die absoluten Werte müssen dabei hinsichtlich der Zeit und des Risikos vergleichbar gemacht werden. 

Die Aufwärtsbewegung, die nach der Finanzkrise 2008 eingesetzt hat, ist zuletzt sogar noch dynamischer geworden. So ist der Deutsche Aktienindex (Dax) seit 2016 ohne größere Rücksetzer um über 40 Prozent gestiegen. Ende Januar 2018, rechtzeitig nach dem 30-jährigen Jubiläum des Index Ende 2017, hat er ein neues Allzeithoch erreicht.

Höhenflug droht kein Absturz

Je weiter die Aktien zulegen, desto lauter werden freilich die Warnungen vor einem Ende der Hausse. Zu wach sind die Erinnerungen an die beiden großen Kursstürze seit der Jahrtausendwende. Die Geschichte muss sich aber nicht wiederholen. Für weitere Dax-Rekorde sprechen die klassischen Instrumente der Prognose, die fundamentale und die technische Analyse. Erstere stützt sich "auf Informationen über die Gesamtwirtschaft, die Industrie und das Unternehmen, während in der technischen Analyse mit Angaben zum Aktienpreis und Handelsvolumen gearbeitet wird, um die zukünftige Preisbewegung der Aktie vorhersagen zu können", beschreibt der Springer-Autor Enzo Mondello in einem Kapitel zur Aktienanalyse des Buchs "Finance" (S. 261). So beruhen die Kurszuwächse im Dax auf steigenden Gewinnen und sind somit fundamental untermauert. Laut einer Studie von Ernst & Young ist der Gesamtumsatz der 100 umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands 2017 um sieben Prozent geklettert, der Gewinn sogar um gut ein Fünftel.  

Bewertungen sind noch moderat

Mit einen Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 15 bewegen sich die großen deutschen Aktien zudem lediglich im historischen Durchschnitt. Und der kann für lange Zeiträume deutlich überschritten werden, wie ein Blick zurück in die 1980er und 1990er Jahre zeigt, als Stände deutlich über 20 erreicht wurden. Auch die technische Analyse gibt grünes Licht. Die signifikanten Hoch- und die Tiefpunkte liegen jeweils über den vorhergehenden Hochs- und Tiefs im Dax und erfüllen somit die grundlegenden Bedingungen eines steigenden Trends nach Charles Dow. Signale, die auf eine baldige Trendwende hindeuten, sind bislang nicht auszumachen.

Deutsche Anleger sind nicht dabei

Deutsche Anleger sind freilich nur Zuschauer. Weder Niedrigzinsen noch Diskussionen um Strafzinsen locken sie aus der Reserve, ihr Erspartes in Aktien zu investieren. Dabei zeigen alle Vergleiche die Überlegenheit der Anlage in Aktien. Laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) liegen die Renditen über 20 Jahre hinweg im Schnitt bei neun Prozent, womit sich das Vermögen etwa alle acht Jahre verdoppelt. Nach Ansicht des Instituts sollten daher "breit gestreute Aktieninvestments ein fester Bestandteil der Geldanlage der Deutschen sein.“ Damit spielt das DAI auf das bekannte "Markowitz-Modell der Portfoliooptimierung" an, das "besagt, dass man durch Diversifizierung beispielsweise erreichen kann, dass sich das Risiko verringert, ohne dass sich die erwartete Rendite verschlechtert oder, andersherum, dass man bei gleichem Risiko eine höhere Rendite erzielen kann", erklärt Bernd Luderer im Springer-Buchkapitel des Bands "Facetten der Wirtschaftsmathematik" auf S.123-124. Mit einem dermaßen strukturierten Portfolio können auch die ängstlichen deutschen Anleger gut schlafen. Denn selbst wer in dem ausgewerteten 20-Jahreszeitraum zum ungünstigsten Zeitpunkt angelegt hat, kommt immer noch auf sechs Prozent Rendite pro Jahr.

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Aktienanalyse

Quelle:
Finance

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