Zusammenfassung
Im Kapitel 8 wird die Anwendung anaerober Technologien sowohl für die Erzeugung von Bioenergie aus landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen als auch für die Vergärung von Bio- und Grünabfällen sowie von Restabfällen behandelt. Vergärungsanlagen im Bereich der Landwirtschaft und der Abfallwirtschaft dienen sowohl der Erzeugung von Bioenergie als auch zur Verbesserung der Eigenschaften der Einsatzstoffe. In landwirtschaftlichen Anlagen werden vorzugsweise tierische Exkremente und Reststoffe aus der Pflanzenproduktion sowie speziell für die Energieproduktion angebaute nachwachsende Rohstoffe eingesetzt, die einzeln oder in Mischung zur Anwendung kommen. In der Abfallwirtschaft hingegen werden vorzugsweise kommunale Bio- und Grünabfälle sowie Restabfälle eingesetzt. Aufgrund der unterschiedlichen Substrateigenschaften, der verschiedenartigen Zielstellung und der rechtlichen Rahmenbedingungen erfolgte eine eigenständige Entwicklung in der Landwirtschaft und Abfallwirtschaft, so dass sich die Vergärungsverfahren und -prozesse weitgehend unterscheiden. Zur Entwicklung und Anwendung der Verfahren hat die gesetzlich festgelegte feste Vergütung für die erzeugte Bioenergie nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ganz wesentlich beigetragen. Mit der Pflicht zur Getrenntsammlung von Biogas ab 2015 und dem steigenden Bedarf an flexibel bereitgestellter Energie zum Ausgleich der durch Wind- und Solaranlagen verursachten Lastschwankungen im Stromnetz nimmt die Bedeutung von Vergärungsverfahren weiter zu.