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24.02.2014 | Anpassungsstrategien | Interview | Online-Artikel

Kommunales Engagement für Klimaschutz zahlt sich aus

verfasst von: Günter Knackfuß

5:30 Min. Lesedauer

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Bis zum 15. März 2014 läuft die Bewerbungsfrist für den Wettbewerb "Kommunaler Klimaschutz". Prämiert werden vorbildliche Klimaschutzprojekte. Im Interview zum Wettbewerb Cornelia Rösler, Deutsches Institut für Urbanistik.

Kommunen und Regionen sind wieder aufgerufen, sich mit vorbildlichen Klimaschutzprojekten beim Wettbewerb "Kommunaler Klimaschutz" zu bewerben. Die Bewerbungsfrist in den Kategorien "Kommunaler Klimaschutz durch Kooperation", "Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement" und "Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen" läuft noch bis zum 15. März 2014. Der Wettbewerb wird seit 2009 jährlich vom Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz veranstaltet. In diesem Jahr winkt ein Preisgeld von insgesamt 270.000 Euro.

Springer für Professionals: Aktuell läuft der Wettbewerb "Kommunaler Klimaschutz 2014". Gibt es Unterschiede zum Vorjahr?

Cornelia Rösler: Wie in den Jahren zuvor bieten wir wieder drei verschiedene Kategorien an. In diesem Jahr gibt es eine neue Kategorie, in der es um "Kommunalen Klimaschutz durch Kooperationen" geht. Hier sind vorbildlich realisierte Klimaschutzprojekte gefragt, die auf Beteiligungsprozessen beruhen oder die durch die Zusammenarbeit etwa mit Unternehmen, Verbänden, Bürgerinitiativen oder anderen Kommunen entstanden sind. Wie immer geht es um Resultate, in diesem Fall um Beratungsangebote, Mobilitätsvorhaben, Bauprojekte etc. Wie auch in den vorhergehenden Wettbewerbsrunden bin ich schon jetzt sehr gespannt auf die Einsendungen. Bisher hat mich jedes Jahr aufs Neue die Vielfalt der eingereichten Klimaschutzprojekte begeistert.

Seit fünf Jahren zeichnet der Wettbewerb klimaaktive Kommunen aus. Nach welchen Kriterien wählt die Jury aus?

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Die Jury – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Bundesumweltministerium, Umweltbundesamt, Deutschem Städtetag, Deutschem Landkreistag und Deutschem Städte- und Gemeindebund – sucht in jeder Kategorie drei vorbildliche Projekte. Diese sollen effektive und kreative Wege zur Vermeidung von CO2 aufzeigen. Die Jury berücksichtigt bei ihrer Entscheidung insbesondere, wie der Klimaschutz unter den spezifischen Vor-Ort-Bedingungen funktioniert. Eine finanziell gut ausgestattete Großstadt hat schließlich andere Möglichkeiten als etwa eine Haushaltssicherungskommune. Wichtig ist außerdem, dass die Ideen auch auf andere Kommunen übertragbar sind und somit als Vorbilder dienen können. Die Vielfalt der Gewinner der letzten Jahre zeigt, wie individuell die Projektideen und ihre Umsetzung sein können. Die Spanne reicht von zukunftsweisenden, neu erbauten oder sanierten klimafreundlichen Gebäuden über erfolgreiches Energiemanagement bis zu erfolgreichen Kampagnen, um die Bevölkerung für Klimaschutz zu begeistern.

Welche Bedeutung hat ein solcher Wettbewerb für den kommunalen Klimaschutz?

Mit dem Wettbewerb und seinen Gewinnern können wir zeigen, wie wertvoll und wichtig der kommunale Klimaschutz ist. Zugleich verdeutlichen alle Bewerber, dass die Kommunen hier auf vielfältige Weise aktiv sind und aktiv werden können. Dazu schaffen wir unter anderem eine breite Plattform für die ausgezeichneten Projekte und machen sie öffentlich bekannt. Ganz nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber. Das beginnt mit der Auszeichnung der Gewinner im Rahmen einer großen Veranstaltung. Die Projekte selbst werden zur Preisverleihung in Filmen und Porträts vorgestellt. Alles wird parallel auf der Homepage des Service- und Kompetenzzentrums: Kommunaler Klimaschutz freigeschaltet (siehe Informationen zum Wettbewerb 2013). Die Filme gibt es zusätzlich auf DVD, damit die Gewinnerkommunen sie für ihre eigene Öffentlichkeitsarbeit oder andere Kommunen diese als Anschauungsmaterial nutzen können. Das gilt auch für eine gedruckte Buchveröffentlichung, die jede Wettbewerbsrunde ausführlich dokumentiert. Gleichzeitig sollen die guten Beispiele natürlich auch andere Kommunen zu eigenen Klimaschutzaktivitäten anregen.

 

 

Wie und was können andere Kommunen denn von den Erfahrungen der Besten lernen?

Eine ganze Menge. Inzwischen gibt es allein 46 verschiedene Gewinnerprojekte zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten, das ist schon eine sehr gute Auswahl. Außerdem stellen wir auch viele weitere tolle kommunale Klimaschutzprojekte, zum Beispiel als Praxisbeispiele, auf unserer Homepage vor. Immer wird eine Ansprechpartnerin oder ein Ansprechpartner genannt, so dass eine Kontaktaufnahme problemlos möglich ist. Wir achten darauf, dass wir Lösungen zeigen, aber auch eventuell vorhandene Schwierigkeiten, die es gab oder gibt, nicht ausblenden. Wir weisen auch auf Kooperationen hin, so dass auch Ideen für gute Zusammenarbeit übernommen werden können.           

Dass das Konzept aufgeht, sehen wir daran, dass sich immer mehr Kommunen aufeinander beziehen, und das auch offen kommunizieren. "Die Idee dazu haben wir von den Kolleginnen und Kollegen aus der Kommune X oder Y übernommen." Natürlich werden dabei die Projekte jeweils an die individuellen Bedingungen vor Ort angepasst, oft auch gleich weiterentwickelt, aber das Rad muss ja nicht immer neu erfunden werden. Außerdem rufen viele Kommunen direkt bei uns an und fragen, ob wir nicht Ansprechpartner aus anderen Kommunen nennen können, die z.B. Klimaschutzkampagnen durchgeführt haben, sich mit dem Thema erneuerbare Energien auskennen oder Erfahrung mit der Beratung zu energetischer Sanierung haben.

Der Wettbewerb verpflichtet die Sieger, das Preisgeld in neue Klimaschutzvorhaben zu investieren. Wie sieht dabei die Bilanz der letzten fünf Jahre aus?

Einige Kommunen haben mit dem Preisgeld ganz neue Projekte angestoßen oder es in schon lange gewünschte dringend erforderliche Klimaschutzmaßnahmen investiert, zum Beispiel in energetische Sanierungen, Energiesparprojekte, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sowie Förderangebote zur Unterstützung privater Solaranlagen. Viele konnten das Gewinnerprojekt fortsetzen oder erweitern. Das Besondere für die Kommunen am Preisgeld ist auch, dass es etwas "Zusätzliches" ist, und unabhängig vom städtischen Haushalt eingesetzt werden kann.

Das Service- und Kompetenzzentrum ist Ansprechpartner für den kommunalen Klimaschutz. Was kennzeichnet ihr aktuelles Angebot?

Neben den vielen Beispielprojekten zum kommunalen Klimaschutz, die wir vorstellen, berät das Service- und Kompetenzzentrum intensiv zu Fördermöglichkeiten für Kommunen. Wir sind Ansprechpartner, wenn es um Fördergelder im Rahmen der sogenannten Kommunalrichtlinie geht ("Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative" d. Red.) und beraten auch zu EU-, Bundes- und Landesfördermöglichkeiten. Darüber hinaus bieten wir zahlreiche Fachveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen an. Egal, ob es um Klimaschutz und Stadtplanung, Mobilität, Soziales, Öffentlichkeitsarbeit, Biodiversität, erneuerbare Energien oder Förderprogramme geht, immer stehen konkrete Praxisbeispiele und ein intensiver Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Teilnahme ist übrigens kostenlos. Wir bieten auch verschiedene Publikationsreihen an. Unsere "Themenhefte" beispielsweise beschäftigen sich ebenfalls intensiv mit einzelnen Handlungsfeldern. Bei Interesse können sie über unsere Homepage kostenlos bestellt oder als Download heruntergeladen werden. Überhaupt: Ein Blick auf unsere Homepage lohnt sich auf jeden Fall. Neben den bereits genannten Angeboten gibt es auch einen Community-Bereich, mit einem regen fachlichen Austausch.

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