In Abhängigkeit des genutzten Systems – offene oder geschlossene Anlagen – ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Beschaffenheit des Wärmeträgermediums. Die Grundwasserbeschaffenheit spielt besonders bei offenen Systemen eine wesentliche Rolle und beeinflusst Bau, Betrieb und die Lebensdauer bei brunnengekoppelten Anlagen. Aus diesem Grund sollten die Konzentrationen der relevanten Wasserinhaltsstoffe als auch die wesentlichen Vor-Ort-Parameter bekannt sein, da ungünstige hydrochemische Eigenschaften sich nachteilig auf die Förderleistung der Brunnen auswirken können. Die häufigste Ursache für eine frühzeitige Brunnenalterung ist die biologische Verockerung, die im Zusammenhang mit der Nutzung eisen- respektive manganhaltiger Grundwässer auftreten kann. Grundwässer, die über hohe Konzentrationen aggressiver Inhaltsstoffe verfügen, weisen einen korrosiven Charakter auf. Bei geschlossenen Systemen sollte neben der Kenntnis der Grundwasserbeschaffenheit auch die chemische Zusammensetzung synthetischer Wärmeträgermedien bekannt sein, da sie im Fall einer Leckage in das Grundwasser eintreten können. In der Praxis werden Erdwärmesondenanlagen üblicherweise mit einer Wasser-Glykol-Mischung im Verhältnis 4:1 befüllt. Die eingesetzten Glykole (vornehmlich Ethylenglykol aber auch Propylenglykol) gelten als schwach wassergefährdend. Die durch Erdwärmesonden induzierte Temperaturänderung im Untergrund ist vergleichsweise gering und wirkt sich nur unwesentlich auf die Grundwasserbeschaffenheit und Ökosystemfunktionen aus.
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