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05.01.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Audi A7 Piloted Driving Concept pilotiert von Stanford nach Las Vegas

verfasst von: Katrin Pudenz

3 Min. Lesedauer

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550 Meilen, also rund 900 km, auf dem Highway von Stanford nach Las Vegas zur CES 2015 fahren: Das ist keine schwere, wohl aber eine anstrengende Aufgabe für Menschen. Daher soll der Audi A7 Piloted Driving Concept seine Passagiere auf dieser Strecke pilotieren.

Audi bezeichnet das automatisierte Fahren, das den Fahrer, entlasten soll, als pilotiertes Fahren. Dabei orientiert sich das Unternehmen an der Luftfahrt. Dort, wo seit Jahrzehnten Autopiloten Gang und Gebe sind, liege die letzte Verantwortung dennoch beim Piloten. So werde es auch beim Auto sein. Deswegen spricht der Hersteller vom pilotierten Fahren.

Der Langstreckentest unter Kundenbedingungen ist eine gemeinsame Aktion von Audi mit dem Volkswagen Electronics Research Laboratory (ERL) und der Konzernforschung. Er hat gestern in Stanford begonnen. Insgesamt soll der Audi A7 Piloted Driving Concept die Strecke nach Nevada verteilt auf zwei Tagesetappen zurücklegen. "Mit der Testfahrt von der Westküste Kaliforniens nach Las Vegas demonstrieren wir unsere Führungsrolle im Bereich pilotiertes Fahren", betont Professor Dr. Ulrich Hackenberg, Audi Vorstand für Technische Entwicklung.

Entlastung zwischen 0 und 110 km/h

Das Forschungsfahrzeug A7 Piloted Driving Concept kann den Fahrer auf Autobahnen im Bereich von 0 bis 70 mph Geschwindigkeit, also mehr als 110 km/h, entlasten, erläutern die Konstrukteure. Das Auto, von seinen Entwicklern Jack genannt, kann Spurwechsel und Überholvorgänge selbständig durchführen. Darüber hinaus könne der A7 Piloted Driving Concept selbsttätig beschleunigen und bremsen. Vor dem Ausscheren nach links oder - wie in den USA erlaubt - nach rechts gleiche er sein Tempo an die Geschwindigkeit der Autos im Umfeld an. Wenn die Berechnung ergebe, dass Distanz und Zeit ausreichen, nehme er den Spurwechsel zügig und exakt vor.

Audi A7 Piloted Driving Concept nutzt seriennahe Sensortechnik

Der Erprobungsträger nutzt unterschiedliche Seriensensoren beziehungsweise seriennahe Sensoren. So überwachen, wie die Entwickler erklären, die Long-Range-Radarsensoren der Adaptive Cruise Control (ACC) und des Audi Side Assist (ASA) die Bereiche vor und hinter dem Auto. Je zwei Mid-Range-Radarsensoren an Front und Heck, nach links und rechts gerichtet, ergänzen die 360-Grad-Rundumsicht, fügen sie hinzu. Im Singleframe-Grill und in der Heckschürze arbeiten Laserscanner. Sie liefern redundante Informationen zur Detailerkennung statischer und dynamischer Objekte während der pilotierten Fahrt. Ihre Technik sei bereits seriennah und berücksichtige also auch die wirtschaftlichen Aspekte eines künftigen Serieneinsatzes. Eine hochauflösende 3D-Videokamera, ein Ausblick auf die künftige Geräte-Generation im neuen Audi Q7, blicke in einem weiten Winkel nach vorne. Vier kleine Kameras an der Front und am Heck haben Angaben zufolge die Aufgabe, die nahe Umgebung zu beobachten. Für die generelle Orientierung dienten Navigationsdaten.

Fahrzeug fordert Fahrer bei Bedarf zur Kontrollübernahme auf

Rechtzeitig, bevor das System für pilotiertes Fahren an seine aktuellen Grenzen stößt, etwa in Stadtgebieten, fordert es den Fahrer aus Sicherheitsgründen auf, das Auto wieder zu übernehmen, betonen die Forscher weiter. Mehrere Hinweissignale sollen dabei zusammenwirken: farbige LED in der Windschutzscheibenwurzel, Anzeigen im Fahrerinformationssystem und einem speziellen Display, dem Central Status Indicator (CSI), sowie eine akustische Übernahmeaufforderung. Sollte der Fahrer alle diese Signale ignorieren, aktiviere das System das Warnblinklicht und bringe das Auto in einen Zustand minimalen Risikos. Meist sei das der Stillstand am rechten Fahrbahnrand.

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