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22.09.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Volkswagen zur Diesel-Affäre: Elf Millionen Fahrzeuge "auffällig"

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2 Min. Lesedauer

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Die Affäre um Manipulationen bei Abgasmessungen in den USA zwingt Volkswagen zu einer Gewinnwarnung. Bereits im dritten Quartal würden etwa 6,5 Milliarden Euro "ergebniswirksam zurückgestellt", hieß es. Offenbar soll es bei nun rund elf Millionen Fahrzeugen weltweit Unregelmäßigkeiten geben.

Volkswagen hat eingeräumt, dass Fahrzeuge mit Motoren vom Typ EA 189 mit einem Gesamtvolumen von weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen auffällig seien, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns vom Dienstag, 22. September 2015. Ausschließlich bei diesem Motortyp sei eine auffällige Abweichung zwischen Prüfstandswerten und realem Fahrbetrieb festgestellt worden. Volkswagen arbeite mit Hochdruck daran, diese Abweichungen mit technischen Maßnahmen zu beseitigen. Das Unternehmen stehe dazu derzeit in Kontakt mit den zuständigen Behörden und dem Deutschen Kraftfahrtbundesamt.

Hintergrund ist, dass die US-Behörden California Air Resources Board (CARB) und Environmental Protection Agency (EPA) die Öffentlichkeit in den USA darüber informiert haben, dass bei Abgastests an Fahrzeugen mit Dieselmotoren des Volkswagen-Konzerns Manipulationen festgestellt worden seien. Damit sei gegen amerikanische Umweltgesetze, genauer gegen das Klimaschutzgesetz "Clean Air Act", verstoßen worden.

Volkswagen will Aufklärung vorantreiben

"Volkswagen treibt die Aufklärung von Unregelmäßigkeiten einer verwendeten Software bei Dieselmotoren mit Hochdruck voran", heißt es in der Mitteilung aus Wolfsburg weiter. Die aktuell in der Europäischen Union angebotenen Neuwagen mit Dieselantrieb EU 6 aus dem Volkswagen-Konzern würden die gesetzlichen Anforderungen und Umweltnormen erfüllen. Die beanstandete Software beeinflusse weder Fahrverhalten, Verbrauch noch Emissionen, so Volkswagen.

Weitere bisherige interne Prüfungen hätten ergeben, dass die betreffende Steuerungssoftware auch in anderen Diesel-Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns vorhanden sei. Bei der Mehrheit dieser Motoren habe die Software keinerlei Auswirkungen.

Volkswagen stellt 6,5 Milliarden Euro zurück

"Zur Abdeckung notwendiger Service-Maßnahmen und weiterer Anstrengungen, um das Vertrauen unserer Kunden zurück zu gewinnen, beabsichtigt Volkswagen, im 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres rund 6,5 Milliarden Euro ergebniswirksam zurückzustellen", erklärt das Unternehmen. Aufgrund der laufenden Untersuchungen unterliege der angenommene Betrag Einschätzungsrisiken. Die Ergebnisziele des Konzerns für das Jahr 2015 sollen entsprechend angepasst werden.

Volkswagen betonte, dass es oberstes Ziel des Vorstands bleibe, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen und Schaden von Kunden abzuwenden. Zudem bekräftigte der Konzern, keinerlei Gesetzesverstöße zu dulden. Vorstandschef Martin Winterkorn hatte vergangenen Sonntag, 20. September 2015, bereits eine externe Untersuchung und eine rasche Aufklärung zugesagt.

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