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24.03.2016 | Bankenaufsicht | Nachricht | Online-Artikel

Laut Aufsicht ist es kurz vor zwölf

verfasst von: Eva-Susanne Krah

1:30 Min. Lesedauer

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Die Aufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) fordern die Geldhäuser auf, Geschäftsmodelle weiter anzupassen. Kreditinstitute müssten in Zukunft noch effizienter arbeiten.

Der Abbau fauler Kredite sowie die Herausforderungen durch Digitalisierung und Fintechs wird die Finanzbranche nach Meinung der europäischen Bankenaufseher noch viel Kraft kosten. Die Kreditinstitute in der Währungsunion könnten insgesamt noch effizienter arbeiten, sagte Danièle Nouy, die oberste Chefin der EZB-Bankenaufsicht, bei der Vorstellung ihres Jahresberichts in Frankfurt am Main. Nouy sieht in den Kursverwerfungen von Bankaktien zum Jahresbeginn Anzeichen für ein schwindendes Investorenvertrauen gegenüber dem Finanzmarkt. Man sorge sich um die Ertragslage der Banken.

Sabine Lautenschläger, stellvertretende Chefin der europäischen Bankenaufsicht und Mitglied des EZB-Direktoriums, bescheinigt den Geldhäusern gegenüber dem "Deutschlandfunk" immerhin, dass "Banken sehr viel widerstandsfähiger gegen Schocks und dadurch auch sicherer geworden" seien. Die Institute würden seit Beginn der Regulierung im Jahr 2010 sehr viel mehr Kapital und Liquidität vorhalten. Allerdings müssten die Geschäftsmodelle einiger Banken an die niedrigen Zinsen und "sehr viel mehr Wettbewerb" angepasst werden. 

Niedrigzinsphase schwächt Geschäftsmodelle

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bestätige in der Konjunkturprognose 2016/2017, dass sich Investoren und Banker auf eine längere Niedrigzinsphase einrichten müssen. Diese stelle mittelfristig das Geschäftsmodell der Banken grundsätzlich infrage, warnen die fünf Wirtschaftsweisen. Der besonders starke Einbruch der Bankaktien spiegele aber nicht allein die Abschwächung der Weltkonjunktur und der gestiegenen Kreditrisiken wider. Die expansivere Geldpolitik der großen Zentralbanken und die Auswirkungen der neuen Abwicklungsregeln auf die Finanzierungskosten der Banken spielten ebenso eine Rolle.

Die Konjunkturprognose für das laufende Jahr korrigieren die Wirtschaftsweisen aufgrund eines schwächeren außenwirtschaftlichen Umfelds um 0,1 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent nach unten. Für 2017 erwarten sie wieder einen etwas höheren Zuwachs des Bruttosozialprodukts (BIP) um 1,6 Prozent.

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