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10.11.2014 | Basel III | Schwerpunkt | Online-Artikel

Regulierer fordern mehr Risikopuffer für systemrelevante Banken

verfasst von: Bianca Baulig

2 Min. Lesedauer

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Geht es nach dem Finanzstabilitätsrat, so sollen internationale Großbanken, die als "too big to fail" eingestuft werden, künftig deutlich mehr Eigenkapital halten. Davon wäre auch die Deutsche Bank betroffen.

Der von den G20 eingesetzte Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board, FSB) hat am 10. November seine Vorschläge zur Regulierung internationaler Großbanken veröffentlicht. Demnach sollen sich Banken, die systemrelevant – also "too big to fail" – sind, künftig mit einem größeren Risikopuffer ausstatten, als dies bisher bereits durch Basel III vorgesehen ist. Konkret heißt das, dass die Großbanken einen zusätzlichen Kapitalpuffer von 16 bis 20 Prozent ihrer risikogewichteten Aktiva halten sollen. Zudem soll die Kapitalreserve mindestens sechs Prozent der Bilanzsumme abdecken und damit doppelt soviel als in den Vorschriften zu Basel III als Leverage Ratio vorgegeben.

Bankkunden drohen steigende Kosten

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Die Regulierer hoffen, dass die neuen Kapitalanforderungen dazu beitragen, das Wachstum der Giganten im Bankenmarkt zu bremsen. Es sei davon auszugehen, dass die Institute versuchen werden, einen Teil dieser Kosten auf ihre Kunden abzuwälzen. Diese würden sich dann anderen Geldhäusern zuwenden, hofft der FSB. Alternativ könnten die Großbanken ihre Dividenden und Boni kürzen, um die steigenden Kosten abzufangen. Wie die "Neue Zürcher Zeitung" schreibt, sind von der neuen Regelung 30 Großbanken betroffen. Dazu gehören UBS, Credit Suisse und für Deutschland die Deutsche Bank. Bis zum 2. Februar 2015 haben die Institute nun Zeit, dem FSB Anregungen und Meinungen mitzuteilen. Zudem soll in einer Auswirkungsstudie untersucht werden, ob der Risikopuffer ausreicht oder die Institute überfordert.

Exakte Definition für Systemrelevanz fehlt

Wie die Autorin Susanne Schneider in einem Beitrag für das Bankmagazin schreibt, schätzt die Bankenaufsicht mit dem Begriff Systemrelevanz die Bedeutung eines Instituts ein. Dabei werden, so Schneider, die Auswirkungen einer hypothetischen Schieflage der jeweiligen Bank auf den Finanzsektor anhand der Größe, der Verflechtung, der Komplexität, der Substituierbarkeit der angebotenen Dienstleistungen und dem Grad der grenzüberschreitenden Aktivitäten bewertet. Eine exakte Definition oder Beschreibung, welche Bank systemrelevant ist, gebe es jedoch nicht.

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