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29.07.2020 | Batterie | Kompakt erklärt | Online-Artikel

Was ist Battery-as-a-Service?

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Mit Battery-as-a-Service soll die Elektromobilität attraktiver werden. Was hinter dem Geschäftsmodell für Elektroauto-Batterien steckt, haben wir kompakt erklärt. 

Beim Geschäftsmodell Battery-as-a-Service (BaaS), also Batterien als Dienstleistung anzubieten, behält der Anbieter das Eigentum über die Batterie sowie die Kontrolle über den Wertschöpfungsprozess und die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten. BaaS hilft, "profitabel zu wirtschaften und die Marktpreise für die Endkunden senken", erklärt Dr. Wolfgang Bernhart, Senior Partner bei Roland Berger, im Interview "Akkukosten lassen sich nur mit neuen Geschäftsmodellen signifikant senken" aus der ATZelektronik 10-2019.

Basis von BaaS sei es, "die Batterie nicht mehr zu verkaufen, sondern zeit- und/oder nutzungsabhängig zu vermieten oder zu leasen", so Bernhart im Artikel Wertschöpfung steigern mit Battery-as-a-Service aus dem ATZextra Elektromobilität vom Juni 2020. Dies ermögliche Kontrolle, Überwachung und gegebenenfalls Optimierung des Batterieeinsatzes durch cloudbasierte Services sowie den zeitlich optimierten Austausch der Batterie zu Zweitnutzung und Recycling, so der Roland-Berger-Autoexperte weiter. Ziel sei, die Nutzungsintensität und Dauer des Wirtschaftsguts Batterie soweit wie technisch möglich zu maximieren und so Wert zu generieren. Einzelelemente des Ansatzes seien bereits heute im Einsatz. 

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01.06.2020 | Batterie

Wertschöpfung steigern mit Battery-as-a-Service

Bei Battery-as-a-Service behält der Anbieter das Eigentum über die Batterie sowie die Kontrolle über den Wertschöpfungs-prozess und die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten. Roland Berger stellt hierzu wertschöpfende Ideen vor, die auf dem Zugriff auf die Batterie über den gesamten Lebenszyklus und die Auswertung von Real-Time-Batteriedaten aufbauen. Das neue Geschäftsmodell Battery-as-a-Service soll helfen, profitabel zu wirtschaften und die Marktpreise für die Endkunden senken.

Batterien als Dienstleistung: Beispiele

Als Beispiele wären hier Proterra und Bosch zu nennen: Der US-Elektrobushersteller Proterra hat mit dem japanischen Handelshaus Mitsui ein Kreditprogramm für Batterieleasing mit einem Volumen von 200 Millionen Dollar aufgelegt. Die Idee dahinter: Durch die Entkopplung der Batterien vom Verkauf der Busse sollen die Vorlaufkosten für emissionsfreie Busse gesenkt und die Proterra-Elektrobusse in etwa auf den Preis eines Dieselbusses bringen. "Proterra bleibt Eigentümer der Batterien, garantiert ihre Leistungsfähigkeit über den Lebenszyklus und gewährt eine Garantie für die Batterie, um die Risiken für den Betreiber zu minimieren", so Analyst Bernhart im ATZextra-Artikel.

Bosch bringt seit 2019 die Batterien von Elektroautos in die Cloud. Mit neuen datenbasierten Services sollen sich Leistung und Lebensdauer der Akkus deutlich verbessern. Smarte Softwarefunktionen in der Cloud analysieren kontinuierlich den Zustand der Batterie und ergreifen Maßnahmen gegen die Zellalterung. Das soll den Verschleiß der Batterie um bis zu 20 Prozent reduzieren. Echtzeitdaten aus dem Fahrzeug und seinem Umfeld spielen hierfür die entscheidende Rolle. Den Service fasst Bosch unter dem Oberbegriff "Battery in the Cloud" zusammen. 

Laut Wolfgang Bernhart werden derzeit zwei Typen von Kerndiensten angeboten: batterie- und fahrzeugfokussierte Dienste. Die batterie-fokussierten Dienste verlängern die Nutzungsdauer und -intensität der Batterie, fahrzeugbezogene Dienste erhöhen die Intensität des die Batterie nutzenden Fahrzeugs durch vorbeugende Wartung.

Wirtschaftlichkeit des Batterieeinsatzes steigern

BaaS hat damit laut Bernhart das Potenzial, die Wirtschaftlichkeit des Batterieeinsatzes signifikant zu steigern. Am Beispiel Nutzfahrzeuge rechnet er vor, dass ohne Berücksichtigung von Leasing-Einnahmen durch konsequente Nutzung von Cloud-Services, Weiterverwendung von Batteriemodulen mit 60 bis 80 Prozent und Recycling der nicht mehr nutzbaren Batterien eine zusätzliche Marge von 40 bis 45 Euro/kWh realisiert werden könnte. Herausforderung ist jedoch die komplexe Umsetzung, da dafür eine übergreifende Zusammenarbeit von Zell- und Packherstellern, OEMs, Entwicklern von Cloud-Services und Recycling-Unternehmen nötig ist.

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