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12.11.2012 | Baubetrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mediation – Konfliktlösung beim Planen und Bauen

verfasst von: Annette Galinski

2 Min. Lesedauer

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Konflikte bei der Planung oder Durchführung von Bauvorhaben sind leider keine Seltenheit. Sie entstehen vor allem aufgrund der erheblichen Komplexität heutiger Bauprojekte, der involvierten Vermögenswerte und des hohen Personaleinsatzes mit menschlicher Fehleranfälligkeit. Was kann Mediation zur konstruktiven Konfliktprävention bzw. -lösung beitragen?

Auseinandersetzungen zwischen den am Bau Beteiligten vor, während und nach der Projektabwicklung sind oft heftig und kostspielig. Viele Streitigkeiten landen vor Gericht und enden nach langwierigen und aufreibenden Prozessen mit schwer vorhersehbaren Ergebnissen oder einem unbefriedigenden Vergleich. Vor diesem Hintergrund bemühen sich verantwortliche Personen und Organisationen im Bereich Planen und Bauen seit einiger Zeit, alternative Lösungswege zu entwickeln, um es gar nicht erst zu Konflikten kommen zu lassen, oder jedenfalls, um Streitigkeiten möglichst schnell und nachhaltig zu beenden. 

Mediation als Lösungsansatz

Mediation lebt nicht zuletzt vom Wechsel der Perspektive, der es den Beteiligten ermöglicht, ihren Konflikt auch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und sich damit neue Horizonte zur Klärung der Situation und Beilegung der Streitigkeiten zu eröffnen. In der Mediation sollen die Rahmenbedingungen des Bauprojektes transparent gemacht werden. Die kreative Lösungsfindung wird dabei nicht von vorneherein unter Hinweis auf die jedem bewussten Restriktionen abgeblockt. Vielmehr werden die Parteien aufgefordert, auch das Unmögliche zu denken. Erst wenn alle Lösungsoptionen genannt sind, werden die Ideen gemeinsam bewertet und an den realen Bedingungen abgeglichen.

Tipps zur Streitprävention

  • Einrichtung einer Mediationsstelle zur Begleitung des Bauprojektes. Sie soll bei auftretenden Konflikten schnell zusammentreten können und mit den Beteiligten eine Lösung erarbeiten. 

  • Einrichtung einer Schiedsstelle, die Probleme, die nicht einvernehmlich geklärt werden konnten, im Auftrag der Parteien durch Schiedsspruch beendet, ggf. auch vorläufig. Diese Schiedsstelle kann auch mit der Mediationsstelle verbunden werden. 

  • Förderung der gezielten Kommunikation unter den Baubeteiligten. Langatmige Baubesprechungen sollten dabei der Vergangenheit angehören. 

  • Sicherstellung, dass die in den Baubesprechungen getroffenen Vereinbarungen von allen gleich verstanden wurden, durch aktive Anwendung entsprechender Fragetechniken. 

  • Protokollierung der Vereinbarungen und zügige Versendung, damit die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit klar ist. 

  • Schulung der Projektleiterin wertschätzender Kommunikation und sachorientiertem Verhandeln. 

  • Einrichtung eines geschützten Systems für Hinweisgeber (sog. „whistleblower“), das es den Mitarbeitern ermöglicht, notfalls anonyme Hinweise an eine zur Verschwiegenheit verpflichtete Vertrauensperson zu geben, wenn er Umstände wahrgenommen hat, die dem Unternehmen erhebliche Risiken bereiten könnten.

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