Mit 58 Prozent misst mehr als die Hälfte der Befragten dem Faktor Wirtschaftlichkeit die höchste Bedeutung bei. Dicht darauf folgen die Eigenschaften Gesundheit und Flexibilität.
Dreso
Wie sehen die Gebäude der Zukunft aus und vor welchen Herausforderungen steht die Bau- und Immobilienbranche bereits heute, um die Ansprüche von übermorgen erfüllen zu können? Diese Fragen wurden in einer aktuellen Umfrage gestellt.
Gesund und umweltfreundlich sollen die Gebäude der Zukunft sein. Dabei sollen sie ästhetisch anspruchsvoll und hervorragend in die Infrastruktur eingebunden sein. Die Rohstoffe gilt es zu schonen und die Errungenschaften der vernetzten Welt sollen sich schließlich auch in der Welt der Immobilien wiederfinden. All dies zu möglichst vertretbaren Kosten.
Dies sind Ergebnisse einer Umfrage von Drees & Sommer unter Investoren, Bankiers, Politikern, Projektentwicklern, Rechtsanwälten und Immobilienexperten. Das Unternehmen hatte danach gefragt, was das Gebäude der Zukunft auszeichnet und welchen Stellenwert es aktuell einnimmt. Die Experten sollten die Bedeutung von sieben Eigenschaften des „Blue Building“ gewichten, einschätzen und sagen, bei welchen Attributen noch Nachholbedarf besteht sowie bewerten, welche Eigenschaften derzeit überhaupt wirtschaftlich darstellbar sind.
Ein Umdenken ist notwendig
Weitere Artikel zum Thema |
Heraus kam dabei auch, dass die Branche besser früher als später umdenken muss, sowohl die Ansprüche der Investoren und Nutzer als auch die Anforderungen durch gesamtgesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen würden zunehmen.
Wirtschaftlichkeit hat höchste Priorität
Die Bewertung der Eigenschaften zeigt, dass die Punkte wirtschaftlich, gesund, smart, flexibel und emissionsneutral bereits heute als wichtig beziehungsweise sehr wichtig eingestuft werden. Mit 58 Prozent misst mehr als die Hälfte der Befragten dem Faktor Wirtschaftlichkeit die höchste Bedeutung bei.
Dicht darauf folgen die Eigenschaften Gesundheit und Flexibilität, die mit 48 Prozent beziehungsweise 38 Prozent der Stimmen als sehr wichtig eingeschätzt werden. Als immerhin noch wichtig beurteilen 60 Prozent der Teilnehmer die Attribute smart und emissionsneutral. Knapp über die Hälfte (51 %) attestiert der Energieautarkie einen wichtigen Stellenwert. Nur wenige der Experten schätzen integrierte Gebäude als sehr wichtig ein (11 %). Immerhin sehen 38 Prozent darin eine wichtige Eigenschaft.
32 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass sowohl gesunde als auch flexible Konzepte (31 %) noch nicht den Stellenwert einnehmen, den sie haben sollten. Mit 49 Prozent als weniger wichtig eingeschätzt, aber von 32 Prozent vermisst, werden integrierte Gebäude, die dem Konzept der Kreislaufwirtschaft entsprechen. Nur 15 Prozent der Experten meinen, dass die Wirtschaftlichkeit zu kurz käme. Sie führt die Liste an: Sie wird nicht nur als sehr wichtig beurteilt, sondern bekommt auch die stärkste Gewichtung bei Entscheidungen für oder gegen einen Gebäudeentwurf.
Gesunde Gebäude rechnen sich
Das A und O ist für die Befragten die Wirtschaftlichkeit. Allerdings sehen nicht alle, dass jede der sieben Eigenschaften dieses Kriterium erfüllt: Am wenigsten wirtschaftlich umzusetzen sind demnach energieautarke (12 %), emissionsneutrale (22 %) und integrierte Gebäude (28 %). Die Mehrheit der Teilnehmer ist der Ansicht, dass sich vor allem gesunde, flexible und smarte Immobilienkonzepte am Ende rechnen.
Drees & Sommer zieht das Fazit, dass die für Blue Buildings relevanten Eigenschaften keine Zukunftsmusik mehr sind, sondern einzelnen Faktoren bereits ein hoher Stellenwert zugewiesen wird. Die Bau- und Immobilienbranche müsse bereits heute den Grundstein für nachhaltige Gebäude legen. Für das Gros der Attribute sind die Experten allerdings gefordert, wirtschaftliche Lösungen zu finden.