Die Bauwirtschaft ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Was bedeutet das in Zahlen? Welche Bereiche zählen zur Bauwirtschaft und wie erfolgreich ist der Auslandsbau?
Seit vielen Jahren liegt der Anteil von Bauinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei 9 bis 10 Prozent. Die Bruttowertschöpfung des Baugewerbes ist laut dem Betriebswirtschaftlichen Institut der Bauindustrie (BWI) mit rund 100 Milliarden Euro sogar größer als die des Fahrzeugbaus mit rund 81 Milliarden Euro. Brutto-wertschöpfung plus Vorleistungen (Bruttoproduktions-wert) ergeben überschlägig die Bauinvestitionen.
Das Baugewerbe
- das Bauhauptgewerbe (BHG),
- das Ausbaugewerbe (ABG) und
- die Bauträger (seit 2008).
Zur Bauwirtschaft zählen außerdem in der volkswirtschaftlichen Wertschöpfungskette:
- Rohstoffnahe Branchen (Steine und Erden, Glas, Keramik und industrielle Vorleister wie Metall) sowie
- Architekten und Ingenieure.
Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe waren in den letzten Jahren knapp 6 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland beschäftigt.
Baumärkte sind regional orientiert
„Baumärkte sind keine globalen Märkte: Trotz zunehmender Internationalisierung des Bauens gilt unverändert, dass Baumärkte in besonders ausgeprägter Form regionale Märkte sind“, erläutert das BWI im Buchkapitel „Besonderheiten des Baumarktes“ (Seite 14). Dies ist vor allem in der Bindung des Produktion an einen Standort. Transport von Maschinen und Geräten sowie die Unterbringung von Personal ist kostenintensiv. Zudem orientiert sich das Baugewerbe verstärkt an seinen Auftraggebern, sodass Baubetriebe meist in einem regional begrenzten Einzugsgebiet aktiv sind.
Trotz der erhöhten Transparenz bei der Ausschreibung von Großprojekten (Schwellenwert: 5 Millionen Euro) ist beim sog. Auslandsbau des Bauhauptgewerbes wertmäßig keine Erhöhung der Bauaktivitäten im europäischen Ausland zu erkennen, konstatiert das BWI im o.g. Buchkapitel.
Lesen Sie auch:
Optimierte Prozesse von der Planung bis zur Auswertung