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17.06.2013 | Bauphysik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Dämmen: außen, mittig oder innen?

verfasst von: Annette Galinski

2 Min. Lesedauer

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Mit der geforderten Einhaltung der Energieeinsparverordnung steht das Dämmen von Gebäuden ganz vorne an. Gerade Bauten im Bestand sind eine wahre Herausforderung, wenn es um die bauphysikalisch richtige Lösung und den geeigneten Dämmstoff geht. Zur bisher am meisten verwendeten Außen- oder Kerndämmung kommen weiterentwickelte Innendämmungssyteme, die vor allem bei der energetischen Sanierung, z. B. bei denkmalgeschützten Fassaden, zur Anwendung kommen.

Bei einer Außen- oder Kerndämmung befindet sich die Dämmebene an der äußersten Schicht der Tragkonstruktion. Sämtliche Anschlüsse liegen zwischen tragenden Innenbauteilen und Gebäudehülle hinter der Dämmebene. Damit werden Wärmebrücken die bei einer Innendämmung zwangsläufig auftreten, vermieden. Die insbesondere im Massivbau für den sommerlichen Wärmeschutz bedeutsamen internen Speichermassen der Umfassungsbauteile bleiben vollständig aktiv. Eine außenseitige Dämmung erhöht im Winter das Temperaturniveau der Tragkonstruktion. Die Temperaturschwankungen im Jahresverlauf reduzieren sich, die thermische Belastung des Tragwerks wird damit verringert. Eine Außendämmung weist außer der erhöhten Gefahr eines mikrobiellen Bewuchses durch Algen- und Pilze bauphysikalisch keine Nachteile auf.

Dämmen im Bestand

Eine nachträgliche Wärmedämmung von Außenwänden kann grundsätzlich über eine

  • Außen-,

  • Kern- oder

  • Innendämmung

erfolgen. Bauphysikalisch betrachtet ist eine Außen- oder Kerndämmung einer Innendämmung vorzuziehen. Eine Kerndämmung ist allerdings nur selten nachträglich ausführbar, da im Bauteilaufbau Luftschichten vorhanden sein müssen, die mit Schüttdämmstoffen verfüllt werden können. Dies ist meist nur bei zweischaligen Mauerwerkskonstruktionen der Fall. Befinden sich in einer Außenwand wasserführende Rohrleitungen, ist bei der Planung einer Innendämmung besondere Vorsicht geboten. Die Innendämmung führt zu einem starken Temperaturabfall im ursprünglichen Bauteilquerschnitt und damit zu einer Gefährdung der Rohrleitungen durch Frost.  

Feuchteschutz bei Innendämmung bisher kritisch

Eine Außendämmung ist mit dem denkmalpflegerischen Ziel der Erhaltung des ursprünglichen Fassadenbildes, außer bei Putzfassaden, nicht vereinbar. Daher wird in vielen Fällen bei der energetischen Sanierung auf Innendämmsysteme zurückgegriffen.

Probleme der Innendämmung

Mit dem Einbau einer Innendämmung wird die Temperatur im Bauteilquerschnitt stark abgesenkt. Dadurch liegt der Taupunkt in Bezug auf die Innenraumluft nah an der innenseitigen Bauteiloberfläche. Folglich stehen den Wasserdampfmolekülen, bis diese den temperaturkritischen Bereich des Bauteilquerschnittes erreichen, nur sehr wenige Bauteilschichten als Widerstand entgegen und relativ viele Wasserdampfmoleküle erreichen die kalten Bauteilschichten. Die relative Luftfeuchte in diesen Bereichen steigt an und es kann zu Tauwasserausfall kommen.

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