14. Das neue Restrukturierungsrecht (2021)

Das neue Restrukturierungsrecht (StaRUG) von 2021 bietet Unternehmen eine vorinsolvenzliche Sanierungsmöglichkeit. Es stellt ein Werkzeugkasten bereit, der verschiedene juristische Hilfsmittel für eine Restrukturierung enthält. Das Verfahren ist im zeitlichen und systematischen Vorfeld eines Insolvenzverfahrens angesiedelt und soll dieses überflüssig machen. Während der Restrukturierung ruht die Insolvenzantragspflicht, die jedoch bei Eintritt von Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung wieder auflebt. Das Verfahren zielt auf eine finanzielle Restrukturierung ab und schützt die Rechte von Arbeitnehmern und bestehende Dauerschuldverhältnisse. Geschäftsführer müssen das Gericht über Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung informieren und tragen eine besondere Sorgfaltspflicht. Verletzungen dieser Pflichten können zivil- und strafrechtliche Konsequenzen haben. Das Restrukturierungsverfahren bietet gegenüber einer freien Sanierung den Vorteil, dass es keine Einstimmigkeit aller Gläubiger erfordert und dem Unternehmen die Kontrolle über das Verfahren belässt. Es ist deutlich schneller als ein Insolvenzverfahren und kann bereits nach wenigen Wochen abgeschlossen sein.