Die Energiewende betrifft zahlreiche politikwissenschaftliche Fragestellungen, wovon in diesem Beitrag einige aufgegriffen werden, welche die Beiträge des Bandes widerspiegeln. Neben einem Überblick über den Verlauf und die aktuellen Dynamiken der Energiewende werden Einstiege in die Themenfelder Governance im Mehrebenensystem speziell in Deutschland und Europa sowie Partizipation dargestellt. Der Beitrag schließt mit Impulsen für die zukünftige politikwissenschaftliche Energiewende-Forschung. Die zusammenfassende Darstellung zeigt, dass insbesondere reflexive Bezüge zu Nachbardisziplinen fehlen und eine weitere Theoretisierung und Konzeptualisierung vornehmlich empirischer Erkenntnisse bezogen auf das politikwissenschaftliche Forschungsfundament noch in Anschlag zu bringen ist. Für die Politikwissenschaft und die weitere Energiewende-Forschung ist diese Fundierung und Aufbereitung zahlreicher Einzelerkenntnisse von erheblicher Bedeutung, um eine solide Konsolidierung des Forschungsfeldes zu erreichen.
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Wenn wie hier oder im Folgenden nur in der männlichen Form formuliert wird, ist das lediglich einer besseren Lesbarkeit geschuldet. Gemeint sind selbstverständlich alle Geschlechter.
Neben dem Wegfallen der besonderen Begründungsklausel für ein Aktivwerden des Bundes ist unter anderem der Bereich „Erzeugung und Nutzung der Kernenergie zu friedlichen Zwecken“ in die ausschließliche Gesetzgebung des Bundes übergegangen.
In keinem Mitgliedsland der Europäischen Union wurden die rechtlichen Schutzräume der kommunalen Stadtwerke (Gebietsmonopole) im Rahmen der Liberalisierung der Energiemärkte Ende der 1990er Jahre so stark beschnitten wie in Deutschland (Hennicke und Müller 2005, S. 131). Neben einem damit einhergehenden Verlust an Regulierungsmöglichkeiten führte auch der Trend, sich aus kurzfristigen finanziellen Erwägungen von eigenen Stadtwerken zu trennen, zu einem zwischenzeitlichen Bedeutungsverlust der Kommunen.