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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Die wichtigste Herausforderung heißt: Umstieg von den fossilen auf regenerative Energieträger

verfasst von : Dr. Thomas Unnerstall

Erschienen in: Faktencheck Nachhaltigkeit

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Lassen Sie uns zu Beginn dieses Buches einen Moment lang träumen. Wir begeben uns in eine fiktive Welt, die sich nur in einem – aber, wie wir sehen werden, sehr gravierenden – Punkt von unserer realen Welt unterscheidet: In dieser Welt gibt es das Problem des Klimawandels nicht. Und zwar deshalb nicht, weil die Menschheit schon vor 20, 30 Jahren begonnen hat, die CO2-Emissionen ernsthaft einzudämmen, sodass die Klimaerwärmung auf etwa 1 Grad begrenzt worden ist. Wie sehen in dieser fiktiven Welt die Zukunftsperspektiven bis 2100 (weiter zu schauen, ist rational kaum möglich) für die Ökosysteme und für die Grundlagen des menschlichen Lebens und Wirtschaftens aus?

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Fußnoten
1
Beispiel: Wenn zwischen 2000 und 2010 der hohe Zuwachs an CO2-Emissionen (ca. 10 Mrd. t) durch den beginnenden Einsatz von PV- und Windenergie statt Kohle bei der Stromerzeugung vermieden worden wäre und die Emissionen zwischen 2010 und 2040 auf null gesenkt würden, so hätte die Menschheit insgesamt so viel CO2 emittiert wie in der Realität bis heute. Ein solches Szenario wäre mit relativ begrenztem finanziellem Aufwand realisierbar gewesen.
 
2
Der Hunger in der Welt ist also im Kern eine Folge von – v. a. durch politisch-gesellschaftliche Verhältnisse verursachten – Problemen der Verteilung und der ineffizienten Nutzung vorhandener Ressourcen.
 
3
Die Ausnahmen betreffen v. a. die Länder, deren Trinkwasserversorgung zu erheblichen Teilen von grenzüberschreitenden Flüssen, d. h. von Entwicklungen/Entscheidungen in Nachbarländern, abhängig ist. Hier wird politische Verständigung erforderlich bleiben.
 
4
Eine Reihe von Folgen der aktuellen Landwirtschaft in vielen Ländern – Zurückdrängen von Arten, tote Zonen in den Meeren, Grundwasserbelastung, z. T. Bodenerosion, nicht artgerechte Behandlung von Nutztieren – werden durch das Konzept „ökologischer Fußabdruck“ nicht erfasst und sind daher bei dieser Aussage nicht berücksichtigt.
 
5
Diese und die folgenden Aussagen beziehen sich ausschließlich auf die gut erforschte und beobachtete Situation bei den Wirbeltieren (also den höher entwickelten Tieren). Bezüglich der Insekten lassen sich seriös keine vergleichbaren Aussagen treffen: Weder über die Zahl der Arten noch über die natürliche (d. h. evolutionsbedingte) Aussterberate noch über das menschenverursachte Aussterben von Arten liegen im globalen Maßstab gesicherte Erkenntnisse vor.
 
6
Oft wird in diesem Zusammenhang argumentiert, dass durch den Verlust von Pflanzen- und Tierarten im Regenwald der dort beheimatete, riesige „Genpool“ reduziert wird, der insbesondere für zukünftige medizinische Entwicklungen von Bedeutung sein könnte. Dieses Argument trifft sicherlich zu, ist aber doch recht theoretischer Natur – und es geht dabei ja nicht um eine potenzielle Verschlechterung zukünftiger Lebensbedingungen gegenüber heute, sondern nur um eine potenzielle Reduzierung der Verbesserung gegenüber heute.
 
7
Dies setzt voraus, dass mit diesen 10–15 % weiterer Abholzung – damit wären dann 40–45 % des ursprünglichen Regenwald-Bestandes verschwunden – nicht ein „Kipppunkt“ überschritten und das Ökosystem „Regenwald“ mit seinen komplexen Kreisläufen von Regen-Verdunstung-Wolkenbildung-Regen insgesamt gefährdet wird. Ob es einen solchen Kipppunkt gibt bzw. wo er liegen könnte, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.
 
8
Hiervon zu unterscheiden ist die Problematik von „Mikroplastik“, das z. T. aus der Zersetzung des Plastikmülls im Meerwasser, in erster Linie aber aus anderen Produkten/Prozessen stammt. Hier gibt es eindeutig globale Auswirkungen und Verbreitungsmechanismen. Ich konnte dieses Thema im vorliegenden Buch leider nicht behandeln, weil zu wenig gesicherte Erkenntnisse und kaum weltweite Daten vorliegen. Insbesondere haben die entsprechenden Forschungen zwar bisher keine Hinweise auf negative (auch längerfristige) gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen und die meisten Tiere erbracht, aber ein abschließendes Urteil steht noch aus. Hier könnte sich in der näheren Zukunft ein wichtiges Handlungsfeld der Umweltpolitik auftun.
 
9
Es gibt eine zweite Ursache von toten Zonen: Auch bei einer Klimaerwärmung von nur 1 Grad (wie aktuell) breiten sich die natürlicherweise existierenden sauerstoffarmen Zonen in den Ozeanen aus. Der Effekt ist jedoch auf eine Fläche von deutlich unter 0,1 % der Meeresgebiete begrenzt.
 
10
Wir legen hier ein mittleres Szenario für den Klimawandel zugrunde (RCP 6.0). Die beschriebenen Folgen sind mittlerweile weitgehend Konsens in der Klimawissenschaft und bei den entsprechenden Folgeforschungen.
 
11
Die CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern (Kohle, Erdöl, Erdgas) machen weltweit ca. 75 % der gesamten Treibhausgasemissionen aus.
 
12
Auch die weitgehende Vermeidung von Mikroplastik ist hier zu nennen, trotz der bisher fehlenden Erkenntnisse bzgl. negativer ökologischer Auswirkungen.
 
Metadaten
Titel
Die wichtigste Herausforderung heißt: Umstieg von den fossilen auf regenerative Energieträger
verfasst von
Dr. Thomas Unnerstall
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-62601-6_2