Wärme beliebig lange speichern

Ein Hochleistungswärmespeicher soll Wärme langfristig und in einem kompakten Gehäuse speichern. Die Leuphana Universität Lüneburg entwickelt in Zusammenarbeit mit Vattenfall Europe einen Prototyp, der 2015 vorgestellt wird.

Im Rahmen des Forschungsprojektes "Thermische Batterie" wird ein Wärmespeicher entwickelt, der insbesondere von Privathaushalten in Mikro-Blockheizkraftwerken genutzt werden kann. Die Forscher sehen die Speicher als eine Schlüsseltechnologie für die Abwärmenutzung, denn sie machen Wärme flexibel und unabhängig verwendbar.

Prinzip

Für die Entwicklung bedarf es eines Prozesses, der sich zur Anwendung als stationärer Hochleistungswärmespeicher eignet. Die Wärmespeicherung wird unter der Nutzung reversibler chemischer Reaktionen, ähnlich zu elektrischen Batterien, für verschiedene Anwendungen erforscht. Bei der Entwicklung wird ein neuartiges Konzept verfolgt, das thermochemische und Latentwärmespeicherung miteinander kombiniert zu einer "Thermischen Batterie".

Technische Daten des Inkubator-Speichers:

• 80 kWh-Speicher in kompakter Bauweise, ein Kubikmeter Volumen, als Prototyp
• Gute Kinetik der Wärmespeicherung und Freisetzung
• Hohe Zyklenstabilität
• Kostengünstige, gut verfügbare Ausgangsmaterialien
• Niedrige Betriebskosten

Anwendung

Verschiedene Speichermaterialien erlauben die Anpassung der „Thermischen Batterie“ an unterschiedliche Anwendungen. Die Wärme kann je nach gewähltem Speichermaterial auf Temperaturniveaus von 50°C bis nahe 1000°C gespeichert werden.

Der Gesamtprojektzeitraum erstreckt sich über drei Jahre. Ein Prototyp soll bis zur Hannover Messe 2015 bereitstehen. Die Springerautoren Robert Stieglitz und Volker Heinzel gehen im Buchkapitel "Energiespeicher" unter der Überschrift "8.5.3 Adsorptionsvorgänge" auf thermochemische Speicher detaillierter ein.