Eine zentrale Aufgabe von Schule ist die Vorbereitung der jungen Menschen auf das Leben. Die soziale Marktwirtschaft prägt dabei wesentlich unser Leben und gibt uns zeitgleich die Möglichkeit, unser Leben in Freiheit und Wohlstand, in kritischer und zugleich konstruktiver Auseinandersetzung selber zu gestalten. Im Kap. 5 wurde nochmals deutlich, dass Ökonomische Bildung schlussendlich dazu beiträgt, die Beantwortung der individuellen Fragen zu unterstützen, wie jemand sein Leben in der Wirtschaftswelt gelingend gestalten kann, indem er bzw. sie in die Lage versetzt wird, sachgerecht und verantwortlich zugleich zu agieren.
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Als Beispiel für derartige Roundtable sei auf den von der tu-Startup-Stiftung initiierten Roundtable in Dortmund verwiesen, in dessen Lenkungskreis aus Dortmund die TU, die FH, die IHK, die Wirtschaftsförderung, das Fraunhofer IML, der Digital HUB Logistik und viele andere Protagonisten aktiv sind. Dabei werden folgende Ziele in diesem Roundtable verfolgt: Ausbau von Kooperationen zwischen StartUps und etablierten Unternehmen, Schaffung von Innovationen, Ausbau von Netzwerken, und Stärkung des Wissens- und Technologietransfers in und für die Region (weitere Informationen: http://www.cet.tu-dortmund.de/cms/de/start/Partner/tu_startup-STIFTUNG/index.html).
Die Abkürzung DIHK steht für Deutscher Industrie- und Handelskammertag, dessen Mitglieder im Wesentlichen aus den ca. 79 Industrie und Handelskammern Deutschlands bestehen.
Zwar sagt Bezos, „The reality will never be the plan“, aber er fügt auch hinzu „but the discipline of writing the plan forces you to think through some of the issues and to get sort of mentally comfortable in the space. Then you start to understand, if you push on this knob this will move over here and so on. So, that’s the first step.“ Das bedeutet, folgt man dem Ratschlag von Bezos, dass es gleichwohl sinnvoll ist, einen Plan für das eigene Business zu erstellen, dass man aber an einem derartigen Plan auf keinen Fall unter allen Umständen festhalten darf, sondern dass er nur einen ersten Schritt darstellt. Den Plan entwickeln, dann sukzessive voranschreiten, und immer wieder hinterfragen, ändern und neu denken. Ein hohes Maß an Flexibilität ist in Komplexen Systemen gefragt!
Als eng kann man diese Definition deshalb auffassen, da mit dem Begriff Entrepreneur, unabhängig davon, ob er eine Unternehmung führt, auch eine grundsätzliche Haltung gemeint sein kann, die jemand einnimmt, wenn er in der Lage ist, unternehmerisch zu denken und zu handeln. Eine solche weitere Definition ist dann unabhängig davon zu sehen, ob jemand ein Unternehmen führt. Wir belassen es jedoch bei dieser engen Definition, da sich die noch darzulegende „Synergetische Entrepreneurship Education“ beispielhaft auf Gründungsfragen bezieht.
Die französische Vokabel „entreprendre quelque chose“ bedeutet im Deutschen soviel wie „etwas unternehmen“. Die Vokabel „l’entreprise“ bedeutet: „das Unternehmen“ resp. „die Firma“.
Der Fachausdruck in der Komplexitätswissenschaft in diesem Zusammenhang ist der Begriff der Intermittenz. Intermittenz bedeutet konkret, dass irreguläre Bewegungsabläufe zeitweise durch reguläre Bewegungsabläufe unterbrochen werden (vgl. Loistl 1993)
Intermittenz legt die Vermutung nahe, dass sowohl Ordnung als auch Unordnung Merkmale von ein und demselben Prozess in einem komplexen System darstellen (vgl. Liening 2017).
Den Lehrern allgemeinbildender Schulen, die mit dieser Feststellung konfrontiert werden, ist dabei keineswegs ein Vorwurf zu machen. Letztendlich führt der Weg ins Lehramt von der eigenen Schullaufbahn direkt in die Universität, unterbrochen von kleineren oder auch größeren Praxisphasen in der Schule, und über die letzte Ausbildungsphase in der Schule dann schließlich als ausgebildeter Lehrer in die Schule. Nur selten und wenn, dann überhaupt zeitlich stark begrenzt, sind Praktika o. ä. in der Wirtschaft im Rahmen der Ausbildung zum Lehrer an allgemeinbildenden Schulen vorgesehen. Wie also soll ein Lehrer bei dieser Art der Ausbildung Schüler auf das Leben in der Wirtschaft vorbereiten?
Zum Teil erlebt man jedoch auch das Gegenteil, dass nämlich mehr und mehr jungen Menschen dazu ermutigt werden, ein Studium zu beginnen. Man spricht in diesem Zusammenhang öfter auch vom Akademisierungswahn (vgl. Lueg 2015).
Riesman unterscheidet den von außen geleiteten vom innengeleiteten Menschen (other vs. inner directed man) (vgl. Riesman 2001), wie wir zu Beginn des Buches bereits erwähnten.
Das mag auf den ersten Blick befremdlich erscheinen. Aber denken wir beispielsweise an den „Fußball“. Wir sehen immer nur die wenigen Millionäre der Bundesliga, aber der weitaus überwiegende Teil der aktiven Fußballspieler verdient im Vergleich zu diesen Star-Performern erheblich weniger Geld bis gar nichts.
Gerade das ‚Business Game‘ als methodische Großform erlaubt aufgrund seines spielerischen und zugleich simulativen Charakters, Gründungen aktiv zu simulieren, sich in die konkrete Rolle eines Gründerteams zu versetzen, ein StartUp zu generieren, durch erste Höhen und Tiefen zu begleiten und zu gestalten, vielfältige Szenarien durchzuspielen und dabei auch längere (aber faktisch komprimierte) Zeiträume nachzuvollziehen und so Gründungserfahrungen in vielerlei Hinsicht zu erhalten, ohne dass dabei z. B. reale Gefahren entstehen könnten. Die Fähigkeit, im Team gemeinsam an einer Sache zu arbeiten, gemeinsam Lösungen zu verteidigen sowie gegenseitig respektvoll miteinander umzugehen, Kompromisse zu erarbeiten, aber eigene Ideen auch durchzusetzen, wird durch diesen Ansatz ebenfalls gefördert.
Die ersten Artikel des Grundgesetztes basieren auf den als wahr erkannten Menschenrechten. Diese haben keine Gültigkeit, weil sie im Grundgesetz stehen, sondern das Grundgesetz gilt, weil wir für die Menschenrechte Geltung beanspruchen. Letztendlich ist dieser Geltungsanspruch der Menschenrechte jedoch „nur“ eine Setzung, eine westliche weitgehend rational begründete Lesart, wobei eine Letztbegründung hierfür jedoch nicht existieren kann.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass natürlich nicht jeder Gründungsprozess mit einer Schulung startet, sondern es zahlreiche Auslöser geben kann.
Für das deutsche Wort „Bildung“ gibt es im Übrigen weder eine wirklich gute Übersetzung ins Englische, dort spricht man von „education“, noch ins Französische, dort spricht man von „formation“. Im Spanischen heißt es „formación“ oder „educación“. Alle diese Übersetzungen treffen die Bedeutung des deutschen Bildungsbegriffes nur am Rande.
Von Neumann-Cosel hält es sogar für möglich, dass Randbedingungen auf Ordnungsparametern basieren können und das System diese von innen heraus selber setzen kann (vgl. Neumann-Cosel 2006).
Die Beschreibung der genannten Methoden und Inhalte wurde in ausführlicherer Form bereits publiziert (vgl. Liening 2017). Da diese betreffenden Passagen weder an Gültigkeit verloren haben noch in seiner Prägnanz vom Autor besser formuliert werden könnten, erscheint es nicht sinnvoll, diese im Folgenden noch einmal mit anderen Worten auszudrücken. Entscheidend ist dabei, dass diese Inhalte hier einem vollkommen neuen und anderen Adressatenkreis im Rahmen eines gänzlich anderen Anwendungsgebietes zugänglich gemacht werden.
Red Ocean-Strategie meint dabei, in einem bestehenden Markt mit seinen Wettbewerbern in einen Preis- und Qualitätswettbewerb zu treten. Blue Ocean hingegen bedeutet, sich durch gezielte Abgrenzung des Geschäftsmodells einen eigenen Markt zu schaffen (vgl. Kim und Mauborgne 2005).
Skalierung bedeutet, durch Investitionen (meistens Venture Capital) das Unternehmen zu einem schnellen, exponentiellen Wachstum bringen zu können. Dies trifft nur auf die wenigsten StartUps zu, dennoch sind es diese, die mediale Aufmerksamkeit erhalten und somit häufig als Beispiele angeführt werden (Zalando, Facebook oder LinkedIn). Besondere Plattformen, bei denen durch Wachstum nicht notwendigerweise zusätzlicher Aufwand entsteht (Onlineplattformen), sind prädestiniert für skalierbare Geschäftsmodelle. Im Gegensatz dazu sind dienstleistungsbasierte Geschäftsmodelle, wie beispielsweise Beratungen, nicht beliebig skalierbar.
Bei einem Business Plan lassen sich klassischerweise acht bis zwölf Bausteine unterscheiden, die ihrerseits noch detailliert untergliedert werden. Bei zehn Bausteinen lauten diese in etwa wie folgt: 1. Executive Summary, 2. Geschäftsidee, 3. Unternehmerteam, 4. Branchen- und Marktanalyse, 5. Marketing und Vertriebskonzept, 6. Markteintrittsbarrieren, 7. Organisation, Management und Rechtsform, 8. Finanz- und Kostenplanung sowie Finanzierungsquellen, 9. Chancen und Risiken sowie 10. eine Realisierungsplanung (vgl. Lutz 2014; Bonnemeier 2015; Vogelsang et al. 2015).
Jedes Wissenselement sollte sich, insofern es wissenschaftlich gemeint ist, rational kausal begründen lassen. Im Zweifelsfall baut sich eine Kausalkette an Argumenten auf, die jedoch kein finales Ende finden kann, da so etwas wie eine absolute Wahrheit niemand ernsthaft für sich beanspruchen kann. Es gibt insofern für keinerlei Wissen eine Letztbegründung, allenfalls eine vorläufige Begründung oder im Zweifelsfall eben ein Bekenntnis, oder neutraler formuliert: ein Axiom. Nur Ideologien oder Religionen sehen so etwas wie eine Letztbegründung vor. Den Wissenschaften, aber auch den Demokratien, fehlt der unumstößliche ‚wahre‘ Ausgangs- bzw. Endpunkt, weshalb beispielsweise Ideologien, wie z. B. der Marxismus, immer argumentativ im Vorteil gegenüber freiheitlichen Konzepten, wie einer Demokratie, sind.
Gerade im Kontext von Lernprozessen wird zu Recht immer wieder die Unterstützung des Computers, des Internets etc. gefordert. Die jahrelangen Bestrebungen, sogenannte künstlich intelligente Lernprogramme zu entwickeln, die letztendlich sogar eine Lehrperson ersetzen können, müssen beginnend mit den neunzehnhundertsechziger Jahren bis zum heutigen Zeitpunkt allen Debatten über Künstliche Intelligenz zum Trotz als gescheitert angesehen werden. Ein Grund hierfür liegt in dem fehlenden körperlichen Eingebettetsein des künstlichen Lernsystems, dem ‚embodiment‘, das ein umfassendes Verständnis derartiger Systeme für Lernprozesse oder gar Bildungsprozesse verhindert (vgl. Liening 1992; Tschacher und Dauwalder 2003).
Zu den Möglichkeiten der Untersuchung auch kürzerer Zeitreihen mithilfe komplexitätswissenschaftlicher empirischer Methoden und diversen Verfahren zur Filterung des Rauschens von Daten etc., sei verwiesen auf Liening (2017).