Dieses Kapitel behandelt die Erfolgsfaktoren und damit auch die Scheiterursachen von Unternehmensgründungen. Dabei geht es zunächst um Einkommen und Zufriedenheit von Selbständigen im Vergleich zu abhängig Beschäftigten. Daran anschließend wird ein Überblick über Hypothesen und empirische Ergebnisse zum Erfolg von Unternehmensgründungen gegeben. Das Phänomen schnell wachsender Unternehmen (‚Gazellen‘) wirft die Frage auf, inwiefern sich besonders erfolgreiche Unternehmensgründungen im Vorhinein identifizieren lassen.
Wesentliche Fragestellungen:
- Verdienen Selbständigemehr als abhängig Beschäftigte?
- Anhand welcher Faktoren lässt sich der Erfolg neu gegründeter Unternehmen empirisch feststellen?
- Wovon hängt der Erfolg neu gegründeter Unternehmen ab?
- Kann man besonders erfolgreiche Unternehmen im Vorhinein erkennen?
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Einer dieser Wege besteht darin, als Nenner der Wachstumsrate nicht die Größe im Basisjahr, sondern den Mittelwert zwischen der Größe im Basisjahr und der Größe im Endjahr zu wählen. Auf diese Weise wird der Basiseffekt allerdings nur abgemildert, nicht aber völlig vermieden.
Es handelt sich hierbei um die „Münchner Gründerstudie“, eine umfassende Analyse der Erfolgsfaktoren von Gründungen, die in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre im IHK-Bezirk München und Oberbayern durchgeführt wurde. Aufgrund der methodischen Genauigkeit der Durchführung stellt diese Untersuchung auch knapp 30 Jahre später immer noch eine Referenzstudie dar. Anfang der 1990er-Jahre wurde eine gleichartig angelegte Nachfolgeuntersuchung im IHK-Bezirk Leipzig durchgeführt. Die wesentlichen Ergebnisse beider Studien sind in Brüderl, Preisendörfer und Ziegler (2009) zusammengefasst.