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22.11.2016 | Fahrerassistenz | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wachstumschancen mit biometrischen Fahrzeugeinrichtungen

verfasst von: Stefan Schlott

3 Min. Lesedauer

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Die Informationsflut vernetzter Fahrzeuge kann den Fahrer überlasten. Abhilfe sollen biometrische Systeme schaffen, die auch das Wohlbefinden des Fahrers detektieren.

Fortschritte in der Biometrie werden das Fahrerleben und auch die Sicherheit von Fahrzeugen grundlegend verändern. Dies ist das Resultat einer Studie mit dem Titel Biometrics in the Global Automotive Industry, 2016–2025 von Frost & Sullivan. Demnach wird schon bald einer von drei neuen Personenkraftwagen mit technischen Innovationen zur Fingerabdruckerkennung, Iriserkennung, Spracherkennung, Gestenerkennung, zur Überwachung von Herzschlag und Gehirnströmen, der Stresserkennung, der Ermüdungs- und Lidschlagüberwachung, zur Gesichtsüberwachung und der Pulsmessung ausgestattet sein. Ermöglicht werden soll dies durch eingebaute und cloud-basierte Techniken.

"Partnerschaften zwischen Automobil-OEMs und Herstellern von tragbaren Geräten, sogenannten Wearables, werden zu einer schnelleren Biometrie-Durchdringung der Automobilindustrie führen und den OEMs dadurch die Möglichkeit geben, Ausgaben in Bezug auf biometrische Forschung und Entwicklung einzusparen, während es gleichzeitig neue Wachstumsmöglichkeiten für Unternehmen im Bereich Wearables eröffnet", sagt Frost & Sullivan Intelligent Mobility Industrieanalyst, Joe Praveen Vijayakumar. "Neue Geschäftsmodelle, wie Device-as-a-Service oder Health-as-a-Service werden ebenfalls aufkommen." 

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01.06.2016 | Entwicklung

Kognitive Belastung des Fahrers Messung der Gefahr anhand der Pupillenveränderung

Autofahrer können aus vielen Gründen abgelenkt oder unaufmerksam sein. Die Folgen sind nicht vorhersehbar. Inzwischen gibt es deshalb zahlreiche Driver-Monitoring-Systeme, die die Müdigkeit des Fahrers messen. Das neu entwickelte …


Da der Zustand des Fahrers einen großen Einfluss auf das Unfallrisiko hat, sind technische Systeme zur Überwachung des Wohlbefindens und der Aufmerksamkeit des Fahrzeuglenkers schon seit langem im Gespräch. So schreiben Ingmar Langer, Bettina Abendroth und Ralph Bruder im Kapitel Fahrerzustandserkennung des Handbuchs Fahrerassistenzsysteme:

Die Berücksichtigung von Merkmalen, die den Fahrerzustand beschreiben, kann es ermöglichen, dass (neuartige) Fahrerassistenzsysteme das bereits sehr hohe Unfallvermeidungspotenzial noch weiter ausbauen."

So sei zum Beispiel eine Übertragung relevanter Systeminformationen derart denkbar, dass der Fahrer sie in Abhängigkeit seines Zustands, zum Beispiel bei Unaufmerksamkeit, auch tatsächlich wahrnehmen kann. Ebenso könnten Warn- und Systemeingriffsstrategien den Autoren zufolge an den Fahrerzustand angepasst werden und somit sowohl die Wirksamkeit als auch die Akzeptanz von Fahrerassistenzsystemen erhöhen.

Kognitive Belastung des Fahrers

Inzwischen gibt es deshalb zahlreiche Driver-Monitoring-Systeme, die die Müdigkeit des Fahrers messen. In seinem Beitrag Kognitive Belastung des Fahrers – Messung der Gefahr anhand der Pupillenveränderung für die ATZelektronik 3-2016 beschreibt Stefan Marti ein neues kamerabasiertes System, das Veränderungen der Pupillen misst. Darauf basierend werden die Werte der mentalen Belastung berechnet. "Eine solche Lösung für das Messen von hohen Erregungszuständen gab es bisher auf dem Markt nicht," so der Autor. Wichtig ist Marti in diesem Zusammenhang der Hinweis, dass das neue System kein Big- Brother-Szenario aufbaut: "Die Kamera des Pupil-Based-Driver-Monitoring-Systems hat überhaupt nicht die Möglichkeiten zur Überwachung, dafür aber die Möglichkeit, mittelbar Unfälle zu verhindern." Aktuell sende das Pupil-Based-Driver-Monitoring-System überhaupt keine Daten in die Cloud oder speichere Bilddaten, die gesamte Berechnung finde lokal statt.

Bei steigender Ausstattungsquote mit Assistenz- und Kommunikationssystemen kommt es immer mehr auf Fahrerbeanspruchung und Unfallrisiko an. Die Informationsflut kann den Fahrer sogar überlasten. Darauf weisen Stefanie Eßers, Jason Lisseman und Heiko Ruck in ihrem Aufsatz Beitrag des Lenkrads zur aktiven Erkennung des Fahrerzustands für die ATZ 7-8-2015 hin. Zwar wisse man durch die Sensorik wie Kamera, Radar und Lidar schon sehr viel über die Umgebung rund um das Fahrzeug, jedoch sei der Zustand im Fahrzeuginneren noch relativ unbekannt. Die Autoren stellen Systeme im Lenkrad vor, die als Handerkennungssystem und integrierte Kamera zur biometrischen Zustandsüberwachung des Fahrers dienen. Grund: Vom Standpunkt der Sicherheit oder der Fehlbedienung aus sei ein bestimmter Grad an sensorischen Messungen am Fahrer beziehungsweise an den Insassen für eine sichere Automatisierung unabdingbar. Dabei geben sich die Autoren überzeugt: "Für die Fahrerzustandserfassung wird das Lenkrad eine große Rolle spielen."

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