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07.09.2017 | Finanzbranche | Nachricht | Online-Artikel

Auf deutschen Banken liegt großer Druck

verfasst von: Bianca Baulig

2 Min. Lesedauer

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Experten aus der Finanzbranche legen große Hoffnungen darauf, dass Frankfurt als Finanzstandort weiter wächst. Sorge bereitet ihnen dagegen die Lage der Kreditinstitute in Deutschland.

Für Hans-Walter Peters, Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) und persönlich haftender Gesellschafter der Privatbank Berenberg, ist es aktuell die vorrangigste Aufgabe der deutschen Geldhäuser, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die "wirklich ertragreich" sind. Der Druck auf die Institute sei groß, sie müssten massiv Kosten senken, machte er bei der Handelsblatt-Veranstaltung "Banken im Umbruch" in Frankfurt am Main deutlich. Das sieht auch Axel Weber ähnlich. Der Präsident des Verwaltungsrates der Schweizer Großbank UBS sagte, das Geschäft effizienter zu machen, sei  zurzeit der Haupttreiber in der Branche. Peters geht davon aus, dass es in Zukunft eher weniger als mehr Kreditinstitute geben wird. "Eine Konsolidierung ist sicherlich angebracht", meint er. Da der Bankenmarkt derzeit aber noch nicht bereit ist, säulenübergreifend tätig zu werden, sieht er Fusionen nur innerhalb der Säulen.

Wie bereits John Cryan, Vorstandschef der Deutschen Bank, bei seinem Auftritt am Tag zuvor, sieht auch der BdB-Präsident im Brexit eine große Chance für den Finanzstandort Frankfurt. "Es werden mehr Geschäft und Know-how nach Frankfurt kommen, von dem wir alle profitieren", ist er sicher. Die Frage sei, wie die Engländer weiter agieren und ob sie eventuell in Wettbewerb zu Frankfurt treten. Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), machte deutlich, dass sich an den Vorgaben der Regulierung nichts ändern wird. "Wir werden die Regeln nicht absoften, um Frankfurt attraktiver zu machen", sagte er. Frankfurt brauche das nicht und die Aufsicht würde dies nicht befürworten.

Deutsche Börse plant keine Fusionen

Eigene Erfahrungen mit London hat Carsten Kengeter, Chief Executive Officer der Deutschen Börse, gemacht. Seine Fusionspläne mit der London Stock Exchange sind vor einiger Zeit gescheitert, was auch an der Deutschen Börse selbst lag, wie er zugab. "Die Kommunikation mit Politik und Medien hätten wir besser vorbereiten können, hier kam es zu Fehlinterpretationen, die dann zu Missverständnissen führten", sagte er selbstkritisch. Insgesamt seien die Vorbereitungen für die Fusion nicht ideal gewesen. "Grenzüberschreitende Börsenfusionen folgen ihren eigenen Gesetzen", so Kengeter. Neue Fusionen stehen derzeit nicht im Vordergrund bei der Deutschen Börse. Auch der Chef der Deutschen Börse sieht Frankfurt in einer Wachstumsphase. Es sei eine logische Entscheidung, dass internationale Banken ihren Standort dorthin verlagern.

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