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09.10.2017 | Fintechs | Infografik | Online-Artikel

Fintech-Szene wächst weiter, aber langsamer

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Das Wachstum der Fintechs in Deutschland hält weiter an, wenn auch verlangsamt, wie eine Comdirect-Studie zeigt.

Fintech-Gründungen haben seit 2015 ein Plus von 32 Prozent hingelegt. In den ersten neun Monaten von 2017 konnten die Start-ups nach Angaben der Fintech-Studie von Comdirect 579 Millionen Euro an Kapital einsammeln. Damit liegt die Höhe des Venture Capitals bereits jetzt fast auf dem Niveau des gesamten Vorjahres von 624 Millionen Euro. 2016 gingen jede Woche drei neue Fintech-Start-ups an den Start. Insgesamt waren es 141 Neugründungen.

Wachstumsdynamik verlangsamt sich

Doch der Gründungsmotor in der deutschen Fintech-Branche dreht sich etwas langsamer als noch in den Vorjahren. Denn 2015 wurden mit 170 Unternehmen noch deutlich mehr Start-ups im Finanzsektor aus der Taufe gehoben, wie die Comdirect-Zahlen zeigen. Basis der Erhebung ist die Fintech Money Map von Barkow Consulting von September 2017. Im laufenden Jahr 2017 wurden bisher 30 Neugründungen registriert. Im Vorjahr gingen zum selben Zeitpunkt bereits 49 Gründer an den Start.

Auch das Investitionsvolumen steigt offensichtlich langsamer an. Denn 2014 und 2015 hatten sich die Venture-Capital-Investitionen gegenüber dem Vorjahr jeweils mindestens verdoppelt. 2016 nahmen sie um rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. 2017 wird der prozentuale Anstieg jedoch deutlich darunter bleiben. Der Anteil am Gesamtmarkt für Venture Capital ist leicht gesunken, wie die Studie aufzeigt. So floss 2017 bislang jeder vierte Euro an Venture Capital in Fintech-Start-ups. Im Vorjahr waren es noch 30 Prozent. Doch Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von Comdirect, ist zuversichtlich. "Die große Fintech-Euphorie mag vorbei sein, ein Ende des Wachstums ist jedoch nicht in Sicht“, sagt er. Aus seiner Sicht normalisiert sich der Fintech-Sektor eher auf hohem Niveau. Zudem verbünden sich Fintechs inzwischen nicht nur mit Banken, sondern auch mit anderen Unternehmen, um neue Geschäftsmodelle zu implementieren oder weiterzuentwickeln. Fintechs und Insurtechs machen es sich "zur Aufgabe, nicht nur jede einzelne von Banken und Versicherungen angebotene Dienstleistung herauszufordern, sondern auch völlig neue Dienstleistungen zu entwickeln", stellen die Springer-Autoren Victor Tiberius und Christoph Rasche in ihrem Buch "Fintechs" im Kapitel "Disruptive Geschäftsmodelle von FinTechs: Grundlagen, Trends und Strategieüberlegungen" fest.

Viele Insurtechs

Der Blick auf die Geschäftsideen der Fintechs zeigt, dass sie im Bereich Finanzierung am aktivsten sind: Die 154 Start-ups aus diesem Bereich konnten 2016 und 2017 insgesamt 28 Prozent des gesamten Fintech-Investitionsvolumens auf sich vereinen, etwa mit Crowdfunding, Crowdinvesting oder Vergleichsplattformen. Proptechs kommen mit 178 Start-ups derzeit nur auf 13 Prozent des gesamten Fintech-Venture-Capitals. Besonders schnell wachsen vergleichweise die Insurtechs aus dem Versicherungsbereich. Hier gibt es 73 im Markt aktive Start-ups. Das entspricht einer Zunahme um 70 Prozent gegenüber 2015. Sie werden ähnlich wie in der Bankenbranche auch das Geschäft der traditionellen Versicherer umkrempeln, schreibt Bankmagazin-Autor Stefan Terliesner in seinem Beitrag "Insurtechs drehen auf" (Ausgabe 4/2017, Seite 40).

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