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16.08.2019 | Fintechs | Nachricht | Online-Artikel

BdB entwickelt Leitlinie für Kooperationen mit Fintechs

verfasst von: Jan F. Wagner

2 Min. Lesedauer

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Angesichts einer zunehmenden Interaktion zwischen Banken und Fintechs hat der Bundesverband deutscher Banken (BdB) eine neue Leitlinie für die Zusammenarbeit entwickelt.

Ziel der Leitlinie sei es, die entsprechende Zusammenarbeit zu erleichtern und zu beschleunigen, teilte der BdB auf einer Pressekonferenz in Frankfurt mit. "Da unsere Mitglieder entweder bereits mit Fintechs kooperieren oder solch eine Kooperation anstreben, haben sie uns darum gebeten, eine Leitlinie zu entwickeln", sagte Dirk Jäger, Geschäftsführer Bankenaufsicht beim BdB.

Zusammenarbeit bei Videoident-Verfahren

Ein typisches Beispiel für eine Kooperation ist das sogenannte Videoident-Verfahren. Dank dieser Form der Legitimation muss der Kunde nicht mehr in die Filiale kommen, um ein Girokonto zu eröffnen. Er kann dies ganz bequem von zu Hause aus an seinem PC oder sogar von unterwegs mit seinem Smartphone erledigen.

Die BdB-Leitlinie enthält eine Reihe von regulatorischen und bankspezifischen Anforderungen, die Fintechs für die Zusammenarbeit erfüllen sollten. Der BdB hat sechs solcher Auflagen identifiziert, die der Verband formell als NLBAs (nicht-leistungsspezifische bankaufsichtliche Anforderungen) betitelt.

Fintechs müssen interne Kontrollen vorweisen

Die NLBAs beziehen sich auf Themen wie interne Kontrollen, Informationssicherheit und Revisionstätigkeit. Um zu messen, inwieweit die Fintechs die NLBAs auch einhalten, hat der BdB vier Kategorien oder Reifegrade entwickelt – rot, gelb, hellgrün und dunkelgrün. "Rot" oder "Reifegrad 4" bedeutet, dass das Fintech am Anfang steht, sprich die NLBAs nicht einhält. "Dunkelgrün" oder "Reifegrad 1" bedeutet hingegen, dass das Fintech alle Anforderungen umsetzt. Tech-Start-ups in der gelben oder hellgrünen Kategorie liegen dazwischen.

Fintechs in der roten Kategorie müssten Maßnahmen implementieren wie beispielsweise die Einrichtung einer Kommunikationsschnittstelle oder die Erstellung von Risikoanalysen. Außerdem müssen sich die Unternehmen damit einverstanden erklären, mindestens einmal im Jahr von ihrer Kooperationsbank überprüft zu werden.

Leitlinie soll für Sicherheit sorgen

Laut dem BdB schafft die Leitlinie mehr Sicherheit und mehr Tranparenz. "Sie soll für Fintechs eine Grundlage sein, die von der Bank an sie gestellten Anforderungen besser zu verstehen. Damit können sie sich auch auf die Zusammenarbeit mit Banken zielgerichteter vorbereiten," so der Verband.

Der BdB, der die Privatbanken in Deutschland vertritt, will die Leitlinie für die Fintechs offiziell im November in Frankfurt vorstellen. Auf die Frage, ob sich auch die Sparkassen oder Volksbanken für die Leitlinie interessieren könnten, sagte Jäger: "Das wird man sehen. Da aber diese Institute in einem Verbund organisiert sind, nutzen sie zunächst einmal die IT-Systeme aus ihrem Verbund."

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