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14.05.2014 | Firmenkunden | Schwerpunkt | Online-Artikel

Bankberater soll vom Kredit- zum Impulsgeber werden

verfasst von: Stefanie Burgmaier

1:30 Min. Lesedauer

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In Deutschland gibt es keine Kreditklemme für mittelständische Unternehmen. Im Gegenteil: Mittelständler vermeiden es, ihre Investitionen über Fremdkapital zu finanzieren.

Nur wenige mittelständische Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihre geplanten Investitionen zu finanzieren. Lediglich 17 Prozent der 4.025 Firmen, die einen Jahresumsatz von mindestens 2,5 Millionen Euro erzielen, geben Probleme bei der Finanzierung an. Stattdessen sind die meisten Mittelständler generell kritisch gegenüber einer Kreditaufnahme. 66 Prozent der Befragten planen Investitionen möglichst ohne Darlehen von Banken oder Sparkassen. Dies hat eine aktuelle Studie von TNS Infratest im Auftrag der Commerzbank herausgefunden.

Die Kreditaversion könnte damit zusammenhängen, dass in Familienunternehmen die Finanzierungskosten eine deutliche wichtigere Rolle spielen als in kapitalmarktfinanzierten Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommen die Springer-Autoren Wolfgang Becker, Patrick Ulrich und Lisa Zimmermann. Bei ihrer empirischen Analyse "Effekte von Familieneinfluss und Unternehmensgröße auf das Finanzmanagement im deutschen Mittelstand" im Sonderheft der Zeitschrift für Betriebswirtschaft beschäftigen sie sich mit dem Finanzmanagement von Mittelständlern.

Volkswirte halten Kreditaversion für bedenklich

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Die Skepsis der Mittelständler gegenüber Krediten halten 75 Volkswirte, die von TNS Infratest parallel befragt wurden, für bedenklich. Nur 7 Prozent der Ökonomen würden sich wie die Mittelständler verhalten und auf Fremdkapital am liebsten verzichten. Die Mehrheit der Volkswirte sehen hingegen in Krediten eine sinnvolle Option, um Investitionen zu finanzieren. Der Verzicht darauf könnte in ihren Augen dazu führen, dass wichtige strategische Entscheidungen hinausgezögert würden.

Obwohl sie bei Einsatz von Fremdkapital zurückhaltend sind, greifen die mittelständischen Unternehmen gerne auf das Know-how ihrer Bankberater zurück. 67 Prozent der Mittelständler erwarten laut der Commerzbank-Studie von ihrem Banker, dass er Impulse setzt, Investitionsoptionen aufzeigt und zu Investitionen motiviert. Dabei halten 61 Prozent der Befragten die Berater in Banken und Sparkassen nicht für unabhängig, sondern für interessengeleitet. Trotzdem fragt die Hälfte der Unternehmer ihre Bank um Rat bei einer Investitionsentscheidung. Das Verhältnis von Mittelständler und Bankberater ist also durchaus vielschichtig.

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