Zusammenfassung
Eine vernetzte Welt braucht andere Formen von Führung. Denn die komplexe Dynamik der Netzwerke verändert die Spielregeln in Wirtschaft und Gesellschaft. Die ansteigende Vernetzungsdichte macht das spontane Auftreten lawinenartiger Selbstverstärkungseffekte wahrscheinlicher – und Vorhersagbarkeit zum Ausnahmefall. Macht verschiebt sich vom Anbieter hin zum Nachfrager, auch innerhalb von Unternehmen. Die Folge: Die Erfolgsprinzipien von gestern verlieren ihre Gültigkeit. An die Stelle straff geordneter Linienhierarchien tritt die Eigendynamik selbstorganisierender Netzwerke. Planungshorizonte schrumpfen und die Fähigkeit zur professionellen Gestaltung ergebnisoffener Prozesse gewinnt an Gewicht. Wettbewerbsstrategien erreichen ihren Grenznutzen und werden abgelöst durch vertikale und horizontale Kooperationen. Für Führungskräfte wird das zu einer Herausforderung, die ohne einen Paradigmenwechsel kaum zu meistern ist.