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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Gesellschaftliche Multiresilienz im Kontext von Krisenbündeln und Bündelkrisen in der DACH-Region

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Zusammenfassung

Ob Coronapandemie, Extremwetterereignisse, Cyberbedrohungen, Burnout – im 21. Jahrhundert sehen sich Gesellschaften mehr denn je der Herausforderung gegenüber, mit vieldimensionalen Problemen („Bündelkrisen“) und vernetzten Problemen („Krisenbündel“) gleichzeitig umzugehen. Im Jahr 2021 sind die DACH-Gesellschaften von einem Set vielfacher gleichzeitig auftretender, verschränkter Herausforderungen betroffen: Extremwetterereignisse, die Coronapandemie, einer Infodemie, zunehmender politischer Radikalisierung, Cyberattacken, geopolitischen Spannungen.
In Reaktion darauf wird gesellschaftliche Resilienz nicht nur bedeuten, passende Einzelantworten auf diese und andere Herausforderungen zu finden, sondern auch ihre multi-kausalen Verschränkungen in ganzheitlicher Perspektive mitzuberücksichtigen. Das neue, weitgehend unerschlossene Konzept gesellschaftlicher Multiresilienz zielt darauf ab, „Grundrobustheit“ zu fördern, die Gesellschaften in völlig unterschiedlichen Krisenkontexten reaktions- und problemlösungsfähiger macht. Aus einer systemisch begründeten Perspektive lassen sich mindestens fünf verallgemeinerbare Orientierungsprinzipien ableiten, die zu höherer gesellschaftlicher Multiresilienz beitragen:
1.
Maßnahmen zur Förderung psychischer Resilienz;
 
2.
das Beste aus dezentraler und zentraler Entscheidungsfindung integrieren;
 
3.
Maßnahmen zur Förderung kollektiver Intelligenz und kollektiver Weisheit;
 
4.
mit Ungewissheit souverän umgehen;
 
5.
Maßnahmen zur Förderung des kollektiven Zusammenhalts, Resilienzkultur.
 
Dieser Beitrag fokussiert auf folgende Kernfragestellungen:
1.
Was ist das Für und Wider eines weitgefassten Resilienzansatzes, der auf mehrere unterschiedliche Problemkontexte gleichzeitig Bezug nimmt?
 
2.
Wie verhalten sich bisherige Konzepte gesellschaftlicher Resilienz im Kontext mehrdimensionaler Probleme („Bündelkrisen“) und vernetzter Probleme („Krisenbündeln“) und warum erweisen sie sich nur als bedingt ausreichend?
 
3.
Was bedeutet Multiresilienz? Welche Initiativen/Maßnahmen, die zu mehr Resilienz und ggf. Multiresilienz beitragen könnten, bestehen bereits oder/und wären für die DACH-Region denkbar?
 

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Fußnoten
1
Worin unterscheiden sich Resilienz und Nachhaltigkeit? Während Nachhaltigkeit fragt, wie politische und wirtschaftliche Entscheidungen dergestalt getroffen werden können, dass die planetaren und menschlichen Bedürfnisse für zukünftige Generationen mindestens genauso gut befriedigt werden können, geht Resilienz von der Fragestellung aus, wie wir uns als Individuen, Organisationen und Gesellschaft gegen unvorhersehbare Krisen wappnen können. (Näher zum Vergleich beider Konzepte unter Fathi 2019a.)
 
2
Eine tiefergehende theoretische Auseinandersetzung findet sich unter Fathi, 2019a.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Gesellschaftliche Multiresilienz im Kontext von Krisenbündeln und Bündelkrisen in der DACH-Region
verfasst von
Karim Fathi
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-37296-5_2