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26.08.2014 | Industrie 4.0 | Schwerpunkt | Online-Artikel

Eine Industrie 4.0 traut sich nicht

verfasst von: Andreas Burkert

2:30 Min. Lesedauer

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Die Vorteile einer nahtlos vernetzten Produktion sind unbestritten. Dennoch wagen erst 25 Prozent der infrage kommenden Unternehmen den Umstieg und hinken damit der von der Bundesregierung verordneten Hightech-Strategie hinterher.

Das 21. Jahrhundert ist das Zeitalter der digitalen Transformation. Das gilt insbesondere für das produzierende Gewerbe. Die Vernetzung aller Objekte und verschiedenen Systeme beschleunigt nämlich die Produktionssysteme. So sieht es auch die Unternehmensberatung Roland Berger, die ihren Experten Thomas Rinn, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants, zum Interview rund um Industrie 4.0 schickte. „Das Konzept der Industrie 4.0 ist ein absoluter Innovationstreiber, der auch als solcher positioniert werden kann. Er wird zusätzlich Kreativität einfordern und freisetzen“, erklärt Rinn. Doch die Vorteile scheinen bisher nur wenige Unternehmensleiter erkannt zu haben. Die Digitalisierung und Vernetzung von realer und digitaler Welt in der Industrie hinkt den Ansprüchen hinterher.

Nur ein Viertel der Unternehmen haben den Weg ins Industrie 4.0-Zeitalter eingeschlagen. Viele Firmen arbeiten nämlich immer noch „mit Hochdruck an der horizontalen Integration ihrer Geschäftsprozesse, also zum Beispiel an einer besser gemanagten Wertschöpfungskette arbeiten“, weiß der Berater. „Erst als nächster Schritt kommt oft die vertikale Integration bis hinunter zu den Maschinen“. Zwar ist das Tempo der Veränderung ist hoch“. Und Industrie 4.0 als umfassende Vernetzung der Prozesse in Produktion, Logistik und Service ist inzwischen quasi in jedem produzierenden Unternehmen in Europa ein Thema. Doch es ist ernüchternd, wie langsam der Wandel vonstatten geht.

Industrie 4.0 ist eine Hightech-Strategie der Bundesregierung

Immerhin hat die Bundesregierung „Industrie 4.0 zu einem Kernelement ihrer Hightech-Strategie erklärt, das helfen soll, Deutschlands Zukunft als Produktionsstandort zu sichern“, wie Springer-Autor Ulrich Sendler in „Industrie 4.0 - Beherrschung der industriellen Komplexität mit SysLM (Systems Lifecycle Management)“ schreibt. Bei Industrie 4.0 werden physische Objekte nahtlos in das Informationsnetz integriert. Das Internet verbindet sich mit „intelligenten“ Maschinen, Systemen und Prozessen zu einem leistungsstarken Netzwerk. Damit wird die reale Welt zu einem einzigen riesigen Informationssystem.

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Laut Georg Kube, Global Vice President Industrial Machinery & Components bei SAP, werden Unternehmen von der umfassenden Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse in drei folgenden Bereichen profitieren:

  • Erstens werden ihre Produkte besser. Eine zu produzierende Maschine beispielsweise wird durch Sensorik oder Softwarefunktionalitäten vernetzungsfähiger und intelligenter, was Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz schafft.

  • Zweitens führt Industrie 4.0 durch die Vernetzung von digitalen und realen Abläufen in den Unternehmen zu mehr Effizienz und ermöglicht Kosteneinsparungen.

  • Drittens entstehen völlig neue Geschäftsmodelle. Eines von vielen Beispielen: Maschinenbauer gehen inzwischen dazu über, nur noch den Output in Rechnung zu stellen, den die verkauften Anlagen erzielen.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2013 | Buch

Industrie 4.0

Beherrschung der industriellen Komplexität mit SysLM