Es reicht nicht aus, wenn Unternehmen sich nur modernste Methoden des Innovationsmanagements aneignen, ohne das Gesamtkonstrukt für eine innovative Unternehmensführung zu verändern. Der erste Teil der Serie zeigt, worauf es bei der Einführung eines erfolgreichen Innovationsmanagements im Mittelstand ankommt.
Warum scheitern viele gut durchdachte und methodisch gesicherte Innovationsvorhaben im Mittelstand? Der Hauptgrund hierfür ist, dass psychologische Faktoren bei der Umsetzung solcher Projekte nicht ausreichend berücksichtigt werden. Hier liegen noch ungenutzte Potenziale, die Unternehmen im internationalen Kontext noch schlagkräftiger und wettbewerbsfähiger machen würden.
Tipp 1: Eine innovative Unternehmensführung geht alle etwas an
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Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Innovationsmanagement ist die Etablierung von modernen Methoden zur Gestaltung von Innovationsprozessen und Innovationsansätzen. Dazu ist es wichtig, sich über die eigene Kernkompetenz im Unternehmen ohne Verschleierung oder Wunschvorstellung im Klaren zu sein. Zu empfehlen ist auch ein professionelles Stimmungsmanagement, das zur Steuerung der so genannten Background Personality dient. Basierend auf der Unternehmensstrategie muss eine detaillierte Innovationsstrategie entwickelt werden. Grundsätzlich gilt: Die Basis für eine erfolgreiche innovative Unternehmensführung geht alle im Unternehmen etwas an.
Tipp 2: Innovationsfallen erkennen und psychologische Barrieren beseitigen
Um erfolgreich im Innovationsbereich zu sein, ist eine kontinuierliche und systematische Auseinandersetzung mit nutzenorientierten Veränderungen auch in den Märkten notwendig. Weitere Faktoren, die bei einer innovativen Unternehmensführung berücksichtigt werden müssen, sind:
Aufbau eines kreativen Klimas
Querdenken
Bündelung von Kräften
Beseitigung psychologischer Barrieren
Darüber hinaus muss nach Innovationsfallen gesucht werden, um diese gezielt zu verhindern. Die erfolgreiche Entwicklung von Innovationen und einer innovativen Unternehmensführung in allen Bereichen (zum Beispiel Prozesse, Organisation, Führung, Verwaltung, Vertrieb, Logistik, etc.) ist kein Projekt oder die Aufgabe einer Abteilung, sondern eine Frage der richtigen Unternehmenskultur und des richtigen Führungsverständnisses.
Tipp 3: Einzelaktionen vermeiden – Systematik und Kontinuität führen zum Erfolg
Oftmals scheitern Innovationsvorhaben an einer fehlenden Marktorientierung und Marktintegration bei der Innovationsfindung. Zudem ist Kontinuität in den Prozessen oftmals nicht gewährleistet, was zu Einzelaktionen führt. Innovationsmanagement und die strategische Unternehmensentwicklung müssen aufeinander abgestimmt werden. Ein Beispiel aus der Praxis: Es wird eine Vielzahl von Einzelgesprächen ohne synergetische Beziehung geführt, was zu einem geringen Innovationsoutput durch fehlende Systematik führt. Interessante Marktentwicklungen werden damit zum Teil nicht wahrgenommen und "Blaue Ozeane" – als Ozeane ohne Wettbewerber – nicht erkannt und nicht erobert. Zudem werden Ressourcen verbraucht, ohne signifikante Wirkung.
Zur Person |
Winfried Neun ist Gründer und Geschäftsführer der K.O.M.® Kommunikations- und Managementberatung GmbH. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die professionelle Gestaltung von Veränderungsprozessen (Generationswechsel), insbesondere in den Bereichen Unternehmensführung, Strategie und Personal/Organisation. In seinem neuen Buch "Innovationen im Mittelstand erfolgreich managen" gibt er 25 Tipps zur praktischen Umsetzung von Innovationsprozessen. |