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13.08.2015 | Innovationsmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Woran Innovationsprojekte scheitern

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Welche Geschäftsideen versprechen Erfolg und welche nicht? Offenbar herrscht bei dieser Frage in Unternehmen Unsicherheit. Denn viele Innovationen gelangen nicht zur Marktreife, weil ihr Potenzial nicht richtig eingeschätzt wird, so eine Studie.

Die richtige Bewertung von Innovationsprojekten ist oft ein Knackpunkt, an dem Unternehmen scheitern. Das hat das Institut für Marktorientierte Unternehmensführung an der Universität Mannheim (IMU) in 29 Tiefeninterviews mit Managern (PDF) in der Innovationsentwicklung ermittelt (Interviewlänge: zwischen 29 und 72 Minuten). So denken nur 29 Prozent der befragten Manager, dass ihr Unternehmen Innovationsprojekte zum richtigen Zeitpunkt abbricht. 50 Prozent sind hingegen der Ansicht, das gute Ideen zu Unrecht auf der Strecke bleiben und nicht umgesetzt werden.

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Doch wir kommt es zu diesen Entscheidungsfehlern? Zum einen ist es die begrenzte Rationalität von Managern, die sich lieber auf ihre subjektive Intuition verlassen als auf formale Beurteilungsprozesse, resümmiert Sabine Kuester, Mitautorin der Studie und Direktorin des IMU.Zum anderen führt eine Unternehmenskultur, die einerseits die Gefahr des Scheiterns brandmarkt und andererseits effektive Entscheidungen behindert, zum vorzeitigen Aus neuer Ansätze. Die Studien-Autoren empfehlen daher folgende Maßnahmen:

  • Rationalität des Entscheidungsprozesses betonen und institutionell verankern
  • Habitate für riskante Projekte schaffen, um individuelles Engagement für ein Projekt zu bündeln und einen Freiraum für Projekte mit noch geringer Informationsbasis zu gewährleisten
  • Interne Inkubatorenprogramme
  • Unsichere aber vielversprechende Projekte on-hold zu setzen und zu gegebener Zeit wieder neu zu bewerten
  • Eine Unternehmenskultur, welche das Scheitern von risikoreichen Projekten akzeptiert

Innovationsprojekte erfolgreich gestalten

Weitere Faktoren, die Innovationsprojekte positiv beeinflussen können, hat Springer-Autor Sebastian Kunert im Buchkapitel "Innovationsprojektgestaltung" zusammengetragen (Seite 49 f.). Er rät:

  • Nutzen Sie verschiedenste Quellen als Ausgangspunkt für Innovationsprojekte. So seigern Sie die Chance, auf eine vielversprechende Idee zu stoßen.
  • Während der Umsetzung müssen Sie Innovationsprojekte gezielt unterstützen, um "motivationalen Talsohlen, konfliktbeladenen Schnittstellen und vielfältigen Widerständen" entgegenzuwirken.
  • Machen Sie am Ende eines Innovationsvorhaben eine systematische Bestandsaufnahme des Erfolgs oder des Misserfolgs, um Fehler in künftigen Projekten zu vermeiden und Erfolgshebel wieder nutzen zu können (Innovationsprojektanalyse).

"Durch die detaillierte Erhebung von Projektabläufen gewinnt man einen tiefen Einblick in gegebene Entscheidungsprozesse, etablierte Kommunikationsstrukturen, offene Schnittstellenproblematiken, gelebte Führungsstile und nicht zuletzt in die alltäglichen Manifestationen der viel zitierten Unternehmenskultur", lautet Kunerts Fazit.

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