Mit dem weiteren Markthochlauf der E-Mobilität und dem damit verbundenen konsequenten Ausbau an privater sowie öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur steigen auch die Herausforderungen im lokalen Energiesystem. Vor allem dort, wo eine Konzentration an Ladestationen innerhalb einer elektrischen Anlage stattfindet, z. B. im Wohnbau, in Parkgaragen oder an Firmenparkplätzen, muss bereits bei der Anschlussplanung auf eine ressourcenschonende Netznutzung geachtet werden. Um dieser Aufforderung Folge zu leisten, wurde im F&E Projekt SEAMLESS ein intelligentes Last- und Energiemanagement-System entwickelt, das in Kombination mit erneuerbaren Energieträgern und stationären Batteriespeichern die Durchführung der Ladevorgänge netzdienlich, umweltschonend und bedarfsorientiert ermöglicht. Zur Demonstration im betrieblichen Kontext wurde ein entsprechender Prototyp errichtet. Die vorliegende Arbeit gibt einerseits einen Überblick der eingesetzten Systemkomponenten, Schnittstellen und Funktionen sowie andererseits eine Zusammenfassung in Hinblick auf die Erfüllung des individuellen eMobility-Demands, die Begrenzung der Summenleistung am Ladestandort und den erzielbaren Eigenverbrauchsanteil sowie in Bezug auf das wirtschaftliche Einsparungspotenzial.
S. Knopp, B. Biesinger, M. Prandtstetter: ,,A Resource Allocation Based Approach for Corporate Mobility as a Service“; Hauptvortrag: Oberseminar, Hagen (eingeladen); 25.03.2019.
Um den Prototypen diversen NutzerInnen-Gruppen zugänglich zu machen, wurde dieser am FRONIUS-Standort in doppelter Ausführung installiert. Einer im halb-öffentlichen Bereich für Firmengäste und ein weiterer für MitarbeiterInnen in der zugangsbeschränkten Garage. Zusätzlich wurde ein öffentlich zugänglicher Prototyp (jedoch ohne PV-Anlage und Batteriespeicher) am ENIO-Standort in Wien errichtet.
Im Rahmend des F&E-Projekts SEAMLESS wurden in diversen Flottenfahrzeugen zusätzliche Hardware-Komponenten direkt am Fahrzeug-CAN-Bus eingebaut, die einerseits das Auf- und Zusperren des Fahrzeuges via Handy-App ermöglichen und darüber hinaus den Ladezustand von Elektrofahrzeugen auslesen können. Aufgrund von Hardware-Problemen wurde diese Variante jedoch nicht durchgängig umgesetzt.
Vom Administrator können bei Bedarf auch weitere Lastmanagement-Strategien wie ,,First-Come-First-Served“ oder ,,First-Come-Priority-Charged“ ausgewählt werden.
Laut Norm liegt der minimale Ladestrom bei 6 A je Phase (10 % PWM). Die Praxis zeigt jedoch, dass nicht alle Elektrofahrzeuge mit dieser Grenze umgehen können, wodurch sie sinnvoller Weise höher angesetzt wird (8–10 A).