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2016 | Buch

Kampagnen führen

Potenziale professioneller Kommunikation im digitalen Zeitalter

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Über dieses Buch

Dieses Buch zeigt, wie sich in Kommunikationskampagnen medienübergreifend konsistente Botschaften formulieren, vermitteln und darstellen lassen. Dabei werden sowohl analoge als auch digitale Kampagnen berücksichtigt. Dominik Pietzcker durchleuchtet den Arbeitsprozess der Kampagnensteuerung und befähigt den Leser, selbst das Steuerrad der Kommunikation zu übernehmen. Der Leser wird am Beispiel realer Kampagnen durch den kommunikativen Verlaufsprozess geführt und erhält einen schnellen, dabei durchaus vertiefenden Einblick in alle Facetten der Kampagnenführung, sowohl von Seiten der Unternehmen und Organisationen als auch von Seiten der Agenturen. Das Buch richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter aus den Bereichen Marketing, Werbung und Public Relations in Agenturen und Unternehmen, aber auch an Dozierende und Studierende der Studienrichtungen Marketing, Kommunikation und BWL.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Die Verbindung von Menschen und Märkten
Zur Relevanz der Kampagnenführung vor dem Hintergrund des radikal gewandelten Medienverhaltens
Zusammenfassung
Mit Kampagnen gewinnt man neue Märkte. Aber wie lässt sich, zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, gewährleisten, dass die potenziellen Teilnehmer dieser Märkte – Kunden, Käufer, Konsumenten – auch erreicht, überzeugt und aktiviert werden? Die Krise der klassischen Medien Print und Fernsehen, die ideal geeignet waren, um homogene Massen mit homogenen Botschaften zu versorgen, führt in Konsequenz auch zu einer Atomisierung der Kommunikation. Aus Märkten und Milieus wurde das digitale Netz, verbunden über eine Vielzahl individueller Schnittstellen. Diese radikale Tendenz zur Fragmentierung, die mit einer Verdichtung individueller Schnittpunkte in digitalen Medien einhergeht, wird sich auch in Zukunft verstärken und beschleunigen.
Dominik Pietzcker
2. Konzept und Leitidee
Strategische und kreative Aspekte gelingender Konzeption, die Bedeutung der Leitidee und ihre Umsetzung
Zusammenfassung
Je unübersichtlicher die Gegenwart, desto größer das Bedürfnis nach Klarheit. Dies gilt selbstverständlich auch für die professionelle Kommunikation. Zur Erlangung dieser (vermeintlichen oder tatsächlichen) Klarheit ist konzeptionelles Denken und Arbeiten unerlässlich. Im Prozess der nüchternen Situationsanalyse und Faktenabwägung, durch die Festlegung einer logisch abgeleiteten Strategie, das Zulassen freier Assoziationen und unkonventioneller Ideen sowie durch ein diszipliniertes und kontrolliertes Umsetzungsszenario lässt sich diese Klarheit erringen; sogar dann, wenn das mediale Umfeld sich durch Multioptionalität, Dynamik und enorm verkürzte Kommunikationszyklen auszeichnet. Gerade der hohe Innovationsdruck verpflichtet zu einer kühlen und distanzierten Betrachtungs- und Arbeitsweise.
Dominik Pietzcker
3. Kampagnenführung als Kommunikationsmanagement
Medienübergreifende Gewährleistung von kommunikativem Impact und erkennbarer Botschaft
Zusammenfassung
Ohne Leitidee kein Konzept; ohne Konzept keine Kampagne; und keine Kampagne ohne präzise Vorstellung der Zielgruppe in ihrem jeweiligen Medienverhalten. Wenn man Kommunikation aus der Sicht der Zielgruppe betrachtet, kommt man sowieso nicht umhin, eine dramatische Veränderung des Medienverhaltens zu konstatieren. Vgl. hierzu stellvertretend für die Gruppe der Marketing-Entscheider das Statement von Christoph Werner, Marketing-Chef der Handelskette DM: „Wir stellen fest, dass sich Kunden immer stärker im Internet und dabei über Bewegtbild informieren. Also gehen wir mit dem Trend und probieren aus, weil Youtube, ähnlich wie Facebook, als Informations- und Dialogkanal wachsende Bedeutung seitens unserer Kunden findet.“ (Werner 2014). Insofern muss sich auch die Kampagnenkommunikation bis zu einem gewissen Grad opportunistisch verhalten – dem Wandel Rechnung tragen – und ihre Inhalte in denjenigen Medien platzieren, die von den unterschiedlichen Anspruchsgruppen auch real genutzt werden. Die Kommunikation findet eine spezifische Marktsituation an Präferenzen, Medien sowie Werten vor und richtet sich nach diesen aus. Dies gilt umgekehrt nicht. Individualpsychologische und soziologische Prämissen sind daher bei der Kampagnenplanung ebenso zu beachten wie technologische Entwicklungen.
Dominik Pietzcker
4. Im Gespräch mit Kampagnenmachern (1)
Interviews und E-Mail-Befragungen mit Kampagnenexperten aus Agenturen und Unternehmen
Zusammenfassung
Doch was bedeutet nun der schillernde Begriff der Kampagnenführung aus praktischer Sicht? Wie lässt sich eine Kampagne als Managementaufgabe umsetzen? Um dies möglichst aktuell und wirklichkeitsrelevant herauszufinden, wurden im Zeitraum vom Herbst 2014 bis in den Spätsommer 2015 zahlreiche Experteninterviews mit Kommunikationsverantwortlichen (Manager, Kreativdirektoren, Geschäftsführer) geführt. Die Interviews beleuchten den Zusammenhang von analogen und digitalen Medien, erörtern das Problem der medienübergreifenden Konsistenz von Kommunikationsinhalten und beschäftigen sich mit Aspekten der praktischen Umsetzung. Dazu gehört auch die Begriffsklärung integrierter Kommunikation und ihrer Operationalität.
Dominik Pietzcker
5. Kommunikation und soziale Netze
Der Siegeszug der neuen Medien in Gesellschaft, Kommunikation und Campaigning
Zusammenfassung
Der Befund ist eindeutig. Die technologische Transformation der Mediengesellschaft ist bereits weit fortgeschritten und es gibt keinen Weg zurück ins analoge Zeitalter. Alles andere wäre Nostalgie. Die digitale Revolution hat zu einer Erosion tradierter Kommunikationskanäle geführt. In Konsequenz ist das Kommunikationsmonopol von Unternehmen, Organisationen und Institutionen unwiederbringlich gefallen. Die kommunikative Aufgabenteilung zwischen Unternehmen und Medien – die einen liefern die Inhalte, die anderen sorgen für deren Distribution, was kritische Nebentöne natürlich nicht ausschließt – ist eine radikal andere geworden. In Zeiten der sozialen Medien konkurrieren die gesteuerten Informationsangebote der Organisationen mit mehr oder weniger anarchischen Meinungsbekundungen durch Blogger, Freizeitjournalisten, Trolle und mitteilungsfreudige Twitterer. Das einzig verbindende Element dieser Entwicklung ist die Tendenz, die Medieninhalte von der Informationsquelle selbst zu entkoppeln. In Konsequenz implodiert die Kontrolle über selbstgenerierte Inhalte auf Seiten der Organisationen, Institutionen und Unternehmen. Dieser Verlust ist total. Wenn jeder Mensch sein eigenes Medium ist, wird dadurch auch die Rolle jedes einzelnen Mediums radikal entwertet.
Dominik Pietzcker
6. Im Gespräch mit Kampagnenmachern (2)
Zusammenfassung
Für Aspekte der dialogorientierten Kampagnenführung wurden zwei Professionals befragt, die sich im Beruf hauptsächlich und an exponierter Stelle mit Social Media befassen. Die zwei Interviewten sind der Konzeptioner Stefan Ulfert und die Social-Media-Managerin Jennifer Webber. Ziel dieser Befragung war es vor allem, charakteristische Unterschiede zwischen analogen und digitalen Medien als Kampagneninstrument aus professioneller Sicht – Agentur und Unternehmen – herauszuarbeiten. Dabei war es besonders hilfreich, dass bei der Betrachtung auch Erfahrungen aus dem nordamerikanischen Raum einflossen.
Dominik Pietzcker
7. Wege in die Praxis
Beispiele, Analysen und Gesetzmäßigkeiten von öffentlichkeitswirksamen Kampagnen
Zusammenfassung
Im Folgenden werden anhand von einigen ausführlich dargelegten Praxisbeispielen Methoden und Möglichkeiten der dialogorientierten Kampagnenführung vorgestellt. Dabei handelt es sich um Kampagnen aus dem Zeitraum von 2007 bis 2015. Es soll ein möglichst breites Spektrum abgedeckt werden. Absender der unterschiedlichen Kampagnen sind Wirtschaftsunternehmen, Verbände, Organisationen und Institutionen in Deutschland und Europa. Die Kampagnen richten sich an unterschiedliche Zielgruppen und Bevölkerungsschichten: junge Menschen, Stakeholder, Entscheidungsträger, oftmals – wie das Beispiel von Kampagnen für die Europäische Union zeigt – über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg.
Dominik Pietzcker
8. Im Gespräch mit Kampagnenmachern (3)
Zusammenfassung
In einer dritten und letzten Gesprächsserie wurde der Dialog mit Kommunikationsmanagerinnen, Kreativdirektoren, Gestaltern und Dozenten aus Berlin, Düsseldorf, St. Petersburg und Lund geführt. Die Branchen waren benachbart: Werbung und Public Relations, institutionelle und Verbandskommunikation.
Dominik Pietzcker
9. Ausblick und Zusammenfassung
Drei Zukunftsfelder: demografischer Wandel, Multikulturalität, Globalisierung
Zusammenfassung
Gesellschaft und Kommunikation befinden sich an einer Zeitenwende. Tradierte Kommunikationsmuster, die für unabänderlich gehalten wurden, sind durch die technologischen Möglichkeiten des Internets und der sozialen Medien innerhalb weniger Jahrzehnte relativiert, partiell sogar historisiert worden. Die Gewissheiten des analogen Zeitalters sind verflogen und mit ihnen ihre tradierten Kommunikationsmuster und -regeln. Die Kommunikation der Gegenwart findet in einem radikal veränderten gesellschaftlichen und technologischen Rahmen statt.
Dominik Pietzcker
Metadaten
Titel
Kampagnen führen
verfasst von
Dominik Pietzcker
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-07194-3
Print ISBN
978-3-658-07193-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-07194-3