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14.07.2022 | Ladeinfrastruktur | Infografik | Online-Artikel

Elektro-Ladelücke wächst

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

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Der Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland geht zu langsam voran. Auf rund 22 E-Pkw kommt nur ein öffentlicher Ladepunkt, wie eine VDA-Auswertung zeigt. 

Die Lücke zwischen Ladeinfrastruktur und E-Auto-Bestand ist weiter gewachsen, wie das E-Ladenetz-Ranking des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) zeigt. Demnach gab es in Deutschland im Mai 60.364 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Damit kämen aktuell in Deutschland im Durchschnitt rund 22 E-Pkw auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt. Beim vergangenen VDA-Ladenetzranking vom Oktober 2021 seien es 21 E-Pkw und am 1. Mai 2021 17 E-Pkw gewesen. Damit wachse das Delta zwischen Angebot und Bedarf.

Während in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt rund 57.000 Elektro-Pkw pro Monat in Deutschland neu zugelassen worden seien, sei die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte wöchentlich nur um etwa 330 gewachsen. Um das Regierungsziel von 1 Million Ladepunkten im Jahr 2030 zu erreichen, wären jedoch laut VDA rund 2.000 neue Ladepunkte pro Woche nötig. Die Ausbaugeschwindigkeit müsste also versechsfacht werden. Werde das aktuelle Ausbautempo nicht gesteigert, gäbe es in Deutschland im Jahr 2030 gerade einmal rund 210.000 Ladepunkte, also lediglich ein Fünftel der angestrebten 1 Million. In mehr als der Hälfte aller 10.796 Gemeinden in Deutschland gebe es zudem keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt. 

Das hessische Groß-Gerau wartet deutschlandweit mit dem statistisch besten Verhältnis von E-Pkw zu Ladepunkten auf. Dort kommen auf einen Ladepunkt lediglich 4,8 E-Pkw. Thüringen ist statistisch führend beim Schnellladen. In Thüringen kommen 57,5 E-Pkw auf einen Schnellladepunkt. Zum Vergleich: In Hessen sind es 209,1, in ganz Deutschland kommen durchschnittlich 146,1 E-Pkw auf einen Schnellladepunkt.

Weniger Bürokratie notwendig

Um die Ausbaugeschwindigkeit zu erhöhen, seien vor allem schnellere Planungs- und Genehmigungsprozesse nötig, so die VDA-Präsidentin Hildegard Müller. "Wir brauchen beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge eine Planungsbeschleunigung, die Automobilindustrie hat hierzu konkrete Vorschläge vorgelegt". Zudem müssten die Kommunen ihre Verantwortung für den Ausbau der Ladeinfrastruktur stärker als bisher wahrnehmen.

Auch die Studie "Der E-Mobility-Check: Wie bereit ist Deutschland?" von PwC Deutschland und Strategy& macht auf den schleppenden Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge aufmerksam. Bürokratische Genehmigungsverfahren, zurückgehaltene Flächen seitens der öffentlichen Hand sowie Abstimmungsprobleme zwischen den Akteuren des Elektromobilitäts-Ökosystems sind laut der Studie die wesentlichen Gründe für den langsamen Netzausbau. Zudem müsse es mehr günstige BEV-Modelle mit entsprechend guter Reichweite geben, die gleichzeitig fit für das Schnellladen seien. Laut Studie würden wegen des langsamen Ausbautempos 2030 etwa 130.000 öffentliche Schnellladepunkte fehlen.

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