Die 14. Composites-Markterhebung bestätigt die anhaltend negative Stimmung in der Faserverbundwerkstoffbranche. Deutschland und Europa verlieren weiter an Boden gegenüber dem Wachstumstreiber Asien.
Die Unternehmen der Faserverbundwerkstoff-Branche bewerten ihre aktuelle Geschäftslage weiterhin negativ. Das ist das Ergebnis der 14. Composites-Markterhebung, für die die Wirtschaftsvereinigung Composites Germany die Mitgliedsunternehmen seiner Trägerverbände AVK, Composites United und die VDMA-Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien befragt hat.
Insgesamt bewerten beispielsweise 37 Prozent der Befragten die generelle Geschäftslage in Deutschland als sehr negativ oder eher negativ. In der letzten Befragung lag dieser Wert noch bei 26 Prozent. Auch die Geschäftslage des eigenen Unternehmens bewerten ein Drittel der Befragten als eher negativ oder sogar sehr negativ – unabhängig davon, ob es um das deutschland-, das europa- oder das weltweite Geschäft geht.
Geringe Investitionen trotz verbesserter Zukunftserwartung
Zumindest die Zukunftserwartungen geben aber Anlass zur Hoffnung: Die Befragten blicken sowohl für die Entwicklung der generellen, also auch der eigenen zukünftigen Entwicklung eher positiv in die die Zukunft, wobei die eigene Geschäftslage optimistischer bewertet wird als die des generellen Marktumfelds. Dennoch halten sich die Unternehmen mit Investitionen zurück. So gehen beispielsweise nur noch 29 Prozent der Befragten von einem steigenden Engagement ihres Unternehmens im Bereich der Faserverbundwerkstoffe aus. Bei der letzten Befragung hatte dieser Wert noch bei 37 Prozent gelegen. Über 60 Prozent der Befragten gehen von einem gleichbleibenden Engagement aus. 20 Prozent der Befragten rechnen mit Entlassungen in ihrem Unternehmen. In der letzten Umfrage lag dieser Wert noch bei 8 Prozent.
Impulse kommen aus Asien – und von GFK
Die Befragten bewerten weiterhin Asien als die Weltregion, aus der die wesentlichen Wachstumsimpulse für das Composites-Segment zu erwarten sind. Europa und Deutschland verlieren, gemessen an den Nennungen, an Boden gegenüber Asien. Werkstoffseitig werden erstmals glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) mehrheitlich als Wachstumstreiber eingeschätzt. In den letzten Jahren fiel diese Rolle stets den kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) zu.
Als Gründe für die getrübte Stimmung in der Branche nennt Composites Germany den Brexit, die Zollpolitik der USA, internationale Handelsstreitigkeiten, die Handelseinschränkungen mit China in der letzten Zeit sowie eine insgesamt stark nachlassende Wachstumsdynamik. Dabei wirkten sich insbesondere die Umbrüche und Unsicherheiten im Mobilitätsbereich aus.