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31.07.2013 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Unternehmen besser kontrolliert werden

verfasst von: Andreas Nölting

2 Min. Lesedauer

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Machtkämpfe bei Siemens. Die Münchener Trauerspiele werfen ein schlechtes Bild auf den Zustand der Unternehmenskontrolle in Deutschland. Springer-Autor Martin Hilb beschreibt in seinem Buch "Integrierte Corporate Governance" wie die Kontrolle verbessert werden kann.

Es ist nicht gerade üblich, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Problemen einzelner deutscher Konzerne äußert. Im Falle der Münchener Siemens AG allerdings machte Merkel eine knappe und pointierte Äußerung.  „Dieses Weltunternehmen müsse wieder in ruhiges Fahrwasser geraten“, ließ die Kanzlerin durch ihren Sprecher ausrichten.

Was sich in München derzeit in Sachen Unternehmenskontrolle in den Führungsgremien abspielt ist in der Tat außergewöhnlich: Würdelose Machtspiele zwischen Vorstand und Aufsichtsrat des Weltkonzerns. Die geplante Ablösung von Siemens-Chef Peter Löscher  hat zu einem heftigen Streit mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Cromme geführt. Und der designierte Nachfolger Joe Kaeser wird von Aufsichtsratsvize Josef Ackermann hintergangen. Zudem fordern die Medien die Demission des erfolglosen Oberkontrolleurs Cromme. Der Aktienkurs geht derweilen auf Achterbahnfahrt.

Die Zeit der Altherrenklubs ist vorbei

Die Münchener Trauerspiele werfen international ein schlechtes Bild auf den Zustand der  Corporate Governance in Deutschland. Dabei hat sich die Bedeutung einer integren und wirkungsvollen Unternehmenskontrolle durch die Finanzkrise enorm verschärft. „Die Rolle zentraler Anspruchsgruppen wie Unternehmenseigentümer, Mitarbeitende, Mitwelt oder Kunden hat sich signifikant von einer passiven hin zu einer aktiven Rolle gewandelt,“ schreibt Springer Autor Martin Hilb in seinem Buch „Integrierte Corporate Governance – Ein neues Konzept zur wirksamen Führung und Aufsicht  von Unternehmen“.

Hilb entwirft einen integrierten Ansatz der Unternehmenskontrolle, den er „New Corporate Governance“ nennt. Er basiert auf dem umgekehrten „Kiss-Prinzip“:

  • Keep it controlled – diese Dimension umfasst die Auditing, Risk Management. Kommunikations- sowie Evaluations-Funktionen des Boards

  • Integrated – die gezielte Selektion, Beurteilung, Honorierung und Entwicklung von Mitgliedern des Boards.

  • Strategic – für alle Anspruchsgruppen des Unternehmens muss Vorbildwirkung erzeugt werden.

  • Situational – Wichtig sind auch die besonderen Eigentums- und Machtverhältnisse sowie die Größe und die Komplexität des Unternehmens.

Fazit: Hilb beschäftigt sich intensiv und hilfreich mit einem der wichtigsten Probleme der deutschen Wirtschaft. Nahezu alle Unternehmensdebakel der Vergangenheit sind auf ein Versagen der Corporate Governance zurückzuführen. Ein neuer Ansatz könnte die Zeiten der „Altherrenklubs – wie deutsche Aufsichtsräte zuweilen belächelt werden – beenden. Siemens zeigt wie wichtig ein Umdenken ist.

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2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

Schlussfolgerungen

Quelle:
Integrierte Corporate Governance