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02.07.2013 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die Kernaufgabe eines verantwortlichen Unternehmers

3 Min. Lesedauer

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Das Thema Corporate Social Responsibility sollte fest in die Unternehmensstrategie integriert werden, schreibt Springer-Autor und Wissenschaftler René Schmidpeter in einer Serie über die gesellschaftiche Verantwortung von Unternehmen. Teil 1: Die Herausforderung.

Die gegenwärtigen sozialen und ökologischen, aber insbesondere auch die wirtschaftlichen Herausforderungen (z.B. Demografie, Ressourcenknappheit, Finanzkrise) zeigen, dass die Frage nach der Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft fundamental für das Funktionieren unseres marktwirtschaftlichen Systems ist. Adam Smith hat bereits vor über 200 Jahren im Angesicht der damaligen gesellschaftlichen Krisen (Hungersnöte etc.) sinngemäß darauf hingewiesen, dass wenn ein Unternehmer sein eigenes Interesse verfolgt, er häufig das Interesse der Gesellschaft wirksamer fördert, als wenn er sich wirklich vornimmt, es zu fördern.

Daraus folgt auch, dass eine gesellschaftliche Verantwortung nur dann im Unternehmen nachhaltig verankert werden kann, wenn es fest in die Unternehmensstrategie integriert, mit den unternehmerischen Interessen verknüpft und somit im gesamten Wertschöpfungsprozess verankert ist. Und eben nicht - wie so oft praktiziert in Form einer Scheckbuch-Mentalität -  als „nice-to-have“ jenseits der „eigentlichen“ betriebswirtschaftlichen Tätigkeit gesehen wird.

CSR in Kernstrategie integrieren

Neben der fundamentalen Frage nach der Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft hat auch die internationale Debatte um die unternehmerische Verantwortung systematisch erhöht. So gibt es mittlerweile internationale Guidelines und Prinzipen(UN Global Compact, ILO, ISO 26.000, OECD) die das Thema Verantwortliche Unternehmensführung von der Strategie bis zur Implementierung anleiten. Auch in Europa hat sich, insbesondere nach der ersten EU-Definition zu CSR im Jahre 2001, das Thema CSR kontinuierlich weiterentwickelt.

So definiert die EU in ihrer aktuellsten Mitteilung aus dem Jahre 2011  CSR (Corporate Social Responsibility) als die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Damit die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung in vollem Umfang gerecht werden, sollten sie auf ein Verfahren zurückgreifen können, mit dem soziale, ökologische, ethische, Menschenrechts- und Verbraucherbelange in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern in die Betriebsführung und in ihre Kernstrategie integriert werden.

Die damit verbundene Verantwortungsübernahme ist zwar freiwillig, aber nicht beliebig, so dass CSR-Forum der deutschen Bundesregierung. Die vielen Diskussionen und Erfahrungen der letzten Jahren zeigen das Entstehen eines neuen Paradigmas: Die Notwendigkeit bzw. die Chance, die aktuellen Geschäftsmodelle und Unternehmensprozesse neben den vorherrschenden wirtschaftlichen, auch auf ökologische und soziale Kriterien hin auszurichten, indem das gegenwärtige Gegensatzdenken zwischen Wirtschaft und Gesellschaft produktiv überwunden wird (z.B. durch Innovation, neue Formen der Wertschöpfung sowie intelligente Managementsysteme).

Es ist  mittlerweile unbestritten, dass unternehmerische Prozesse mannigfaltige Wirkungen (positive wie negative) auf ihr gesellschaftliches Umfeld haben. Somit gehört es zur Kernaufgabe eines jeden verantwortlichen Unternehmers, diese Wirkungszusammenhänge sowohl im Innen- als auch Außenverhältnis zu reflektieren und bewusst zu steuern. Dazu bedarf es neuer Managementansätze, welche das bisherige – oft rein auf monetäre Fragen beschränkte - betriebswirtschaftliche Denken sowie die daraus entwickelten Managementinstrumente erweitern bzw. weiterentwickeln.

Schaffung von Mehrwert für die Gesellschaft

Neue konstruktive Sichtweisen auf den positiven Beitrag von Unternehmerischer Verantwortung für das eigene Geschäft sowie die Weiterentwicklung der Gesellschaft helfen den alten Dualismus zwischen Ethik und Ökonomik zu überwinden. Dies neue Orientierung beruht auf der Annahme, dass Unternehmertum nur dann adäquat rekonstruiert werden kann, wenn sowohl die individuelle Komponente „Gewinn“ (business case) als auch die gesellschaftliche Funktion „Schaffung von Mehrwert für die Gesellschaft“ (social case) des Unternehmens gleichermaßen berücksichtigt wird.

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