Familienfirmen prägen die deutsche Wirtschaft. Doch Streit um die Nachfolge gefährdet häufig deren Existenz. Wie Konflikte gelöst werden können, beschreibt Springer-Autorin Kirsten Baus.
Keine Frage, Familienfirmen sind das Herz der deutschen Volkswirtschaft. Mögen auch die großen Dax-Konzerne wie Siemens, Daimler, Volkswagen oder Bayer die Schlagzeilen bestimmen - ökonomisch relevanter für unseren Wohlstand sind eindeutig die vielen unbekannten Firmen, die in Familienbesitz sind.
Zahlen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) belegen diese Aussage nachdrücklich. Danach sind rund 95 Prozent aller deutschen Firmen im Familienbesitz und haben somit einen gewaltigen Anteil an der Erstellung des Bruttosozialproduktes. Familien erwirtschaften 42 Prozent der Umsätze. Auch die Verantwortung für die Beschäftigung in Deutschland liegt ganz wesentlich auf Familienschultern: 57 Prozent alles sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse werden von meist mittelständischen Familienfirmen gestellt.
Die Werte der Familien
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Und doch ist die Dominanz nur relativ. Denn Familienkonflikte und Probleme bei der Nachfolgeregelung gefährden die Existenz vieler Familienbetriebe, heißt es in einer aktuellen Studie („Führung in Familienfirmen – Erfolgsfaktoren im magischen Dreieck“) der Berater von Roland Berger Strategy Consultants. Danach kommt es in den Firmen vor allem auf drei Punkte an: Kontinuität in der Führung, die optimale Einbindung der Familie und den rechtzeitig eingeleiteten Nachfolgeprozess.
„Die besten Entwicklungsmöglichkeiten zeigen Familienbetriebe, wenn die Ziele und Werte der Eigentümerfamilien und die der angestellten Top-Manager in Einklang stehen“, sagt Roland-Berger-Partner Thomas Rinn. Immer mehr Firmen würden dabei erkennen, dass es wegen der stärkeren Komplexität der Märkte oft einfacher ist, kompetente Fremdmanager zu bestimmen als einen Nachfolger innerhalb der Gründerfamilie zu finden.
Langer Weg zur Dynastie
In ihrem Buch „Die Familienstrategie - Wie Firmen ihr Unternehmen über Generationen sichern“ beschreibt Springer-Autorin Kirsten Baus die Hindernisse, Stolpersteine und Barrieren, vor den Familienfirmen häufig stehen. Es sind vor allem Konflikte zwischen Väter und Söhnen oder zwischen Geschwistern die den Unternehmen schwer zusetzen können.
Familienfirmen seien eben sehr instabile Gebilde, meint die Autorin: Es sind nicht allzu viele, die den steinigen Weg vom Familienunternehmen zur Unternehmerfamilie, vom Gründer zur Familiendynastie erfolgreich bewältigen.“
Immerhin - die Autorin zeigt Wege, wir die Konflikte gelöst werden können.