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11.03.2014 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Sie als Arbeitgeber interessant werden

2:30 Min. Lesedauer

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Der berufliche Nachwuchs hat eine Vielfalt an Optionen. Unternehmen sollten sich durch spielerische und informative Angebote interessant machen, schreibt Springer-Autor Joachim Diercks.

Durch den demografischen Wandel werden dem deutschen Arbeitsmarkt in den nächsten 10 Jahren etwa 6,5 Millionen Arbeitskräfte verlorengehen. Zahlreiche aktuelle Themen wie Zuwanderung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Renteneintrittsalter oder die Dauer von Schul- und Studienzeiten werden zwar vordergründig unter anderen Überschriften diskutiert; letztlich geht es aber bei all diesen Themen darum, wie die entstehende Lücke am Arbeitsmarkt geschlossen werden kann.

Eine in dieser Diskussion sträflich unterbelichtete Thematik ist die der "beruflichen Orientierung". Warum? Nun, eine verbesserte Orientierung schafft zwar natürlich keine zusätzlichen Arbeitskräfte, aber das vorhandene Erwerbspersonenpotential wird schlichtweg besser genutzt.

Eine Vielfalt an Optionen

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Dass hier vieles im Argen liegt erkennt man daran, dass in Deutschland im Schnitt etwa jedes vierte Berufsausbildungsverhältnis abgebrochen wird. Beim Studium sieht es nicht besser aus - Abbrecherquote im Bachelorbereich: 28%. Im Durchschnitt! In typischen Mangeldisziplinen wie Ingenieur- und Naturwissenschaften liegen die Werte noch deutlich höher.

Eine Ursache hierfür liegt sicherlich in der immensen Vielfalt an Optionen: Es gibt in Deutschland je nach Zählweise über 600 Ausbildungsberufe und sage und schreibe knapp 10000 grundständige Studiengänge. Eine enorme Vielfalt, die aber wiederum kaum genutzt wird: Mehr als die Hälfte der begonnenen Ausbildungsverhältnisse entfällt auf die ersten zwanzig Berufe der Liste. Auf der anderen Seite wiederum gibt es eine Vielzahl an Ausbildungsberufen, die faktisch gar nicht mehr ausgebildet werden.

Employer Branding hilft Arbeitgebern

Zu der enormen Vielfalt an berufsinhaltlichen Optionen kommt natürlich noch die Frage nach dem "richtigen" Arbeitgeber. Selbst wenn man für sich selbst zu der Entscheidung gekommen ist, dass man etwa Industriekaufmann werden möchte, stellt sich die Frage, bei welchem der diversen Tausend Unternehmen, die Industriekaufleute ausbilden, man denn nun am besten anfängt. Sprich: Zu der inhaltlichen Orientierungsproblematik kommen jede Menge Aufgaben für das Employer Branding und Personalmarketing der Unternehmen. Diese müssen es nämlich schaffen, als Arbeitgeber überhaupt bekannt zu sein und in den Köpfen der potentiellen Kandidaten so klar positioniert zu sein, dass diese sich auch beim Unternehmen bewerben.

Damit diese Herkulesaufgabe - also die berufliche Orientierung und die Identifikation des passenden Arbeitgebers - gelingt, brauchen wir dringend sinnvolle Orientierungsangebote. Diese müssen inhaltlich "belastbar" sein, also sinnvolle Hilfestellungen bieten, allerdings ohne dabei zu verkopft oder oberlehrerhaft zu sein.

Transparenz bei der Wahl

Eine Lösungsmöglichkeit bietet das sogenannte Recrutainment, also "der Einsatz spielerisch-simulativer und benutzerorientierter Elemente in Berufsorientierung, Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting". Selbsttests, Job-Matcher, Self-Assessments oder Berufsorientierungsspiele, aber auch informativ und unterhaltsam gestaltete Auswahlprozesse (Stichwort: "Candidate Experience") werden von den nachwachsenden Zielgruppen der Generationen Y und Z nicht nur akzeptiert und wertgeschätzt, sondern zunehmend explizit gefordert. Diese Instrumente schaffen Transparenz und helfen jedem Einzelnen, sich in dem unüberblickbaren Dschungel an Information besser zurechtzufinden. Und ganz nebenbei kommt die verbesserte Orientierung auch den Unternehmen und dem Arbeitsmarkt insgesamt zu Gute.

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