Zu unscharf und zu unvollständig: Die Vorgaben, die Werbungtreibende in ihren Briefings machen, sorgen bei vielen Agenturen regelmäßig für Frust. Das ist gefährlich, denn darunter leidet die Arbeitsqualität.
Die Qualität der Briefings ihrer Kunden ist für die meisten Agenturen gelinde gesagt verbesserungswürdig. Das zeigt eine internationale Umfrage der New Yorker Beratungsfirma Joanne Davis Consulting unter 293 Entscheidern aus Agenturen.
53 Prozent der Agenturen geben an, die Briefings seien zwar vollständig, aber unfokussiert. 27 Prozent bewerten die Briefings als unvollständig und inkonsistent. Kein einziger Befragter befand, dass die Briefings ihrer Kunden zu jeder Zeit vollständig und genau sind.
Mangelndes strategisches Denken?
Ein möglicher Grund: Die Agenturvertreter attestierten ihren Kunden begrenzte Fähigkeiten im strategischen Denken. Nur drei Prozent sind der Ansicht, dass ihre Kunden in diesem Bereich über exzellente Fähigkeiten verfügen.
Die Ergebnisse der Umfrage sollten Werbungtreibenden zu Denken geben. Denn ungenaue Vorgaben können auch nicht zu guten Ergebnissen führen. Ein gutes Briefing spiegelt dagegen fokussierte Unternehmensziele wider. In ein klares und gutes Briefing zu investieren lohnt sich – und rechnet sich letztentlich auch finanziell.
Qualität statt Quantität
Was ein gutes Briefing ausmacht, beschreibt der media spectrum Artikel "Das Sprungbrett zum Erfolg" anhand einer Checkliste. So seien Genauigkeit und Stringenz genauso gefragt wie umfassendes Wissen über die eigenen Zielgruppen, die Möglichkeiten der verfügbaren Kommunikationskanäle und klare Kalkulationsgrundlagen. Zudem entscheide beim Kreativ-Briefing nicht die Quantität, sondern die Qualität.
Welche Punkte ein qualifiziertes Media-Briefing abdecken sollte, erklärt Mediaexpertin Anne Marx in ihrem Fachbeitrag. Dazu gehören unter anderem Informationen zu Beschaffenheit, Positionierung und Nutzen des zu bewerbenden Produktes sowie eine detaillierte Marktbeschreibung.