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18.12.2013 | Marketing + Vertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Miese Gehälter bedrohen die Marketingbranche

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

2:30 Min. Lesedauer

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Marketing- und PR-Experten verdienen deutlich weniger als Akademiker in anderen Branchen. Die Unternehmen müssen zukünftig stärker in ihre Mitarbeiter investieren, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Ein Kommentar.

Jung, kreativ, führungsstark, Digitalexpertise, technisch versiert und Social Media-affin: Die Wunschliste der Unternehmen an neue Mitarbeiter ist lang und anspruchsvoll. Das ist verständlich, denn die Anforderungen an Marketingexperten wachsen. Kreative Ideen allein reichen nicht mehr aus. Sie müssen heute auf allen Kanälen performen und der Erfolg mithilfe der entsprechenden Tools nachgewiesen werden. Die berühmte eierlegende Wollmilchsau also.

Miese Bezahlung in Marketing und PR

Doch dieser hohe Anspruch passt nicht mit den Gehältern zusammen, die in der Branche gezahlt werden. Laut des Stepstone Gehaltsreports 2013 zahlt die Werbe- und Marketingbranche im Vergleich die niedrigsten Gehälter. Im Durchschnitt erzielen Arbeitnehmer hier ein Bruttojahresgehalt von 38.762 Euro - und damit etwa 20.000 Euro weniger als in den Top Branchen Pharma und Banken.
Das größte Nachwuchsproblem haben die Agenturen. Und auch das liegt nicht zuletzt am Geld. Denn in den Marketingabteilungen von Unternehmen wird deutlich besser gezahlt. Die Top-5- Branchen für Marketingexperten sind Chemie, Pharma, Maschinen- und Anlagebau, Elektrotechnik und Autozuliefererfirmen.

Work-Live Balance als Argument

Hinzu kommt, dass vor allem jungen Akademiker neben dem Gehalt auch die Work-Live-Balance wichtig ist. Nachtschichten in der Agentur á la Mad Men finden jungen High Potentials gar nicht cool, sondern einfach nur anstrengend. Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels und der steigenden Anforderungen an viele Berufsbilder müssen sich die Unternehmen umstellen. Investitionen in Aus- und Weiterbildung, in gute Arbeitsbedingungen, um Job und Familie unter einen Hut zu bekommen, und angemessene Gehälter schmälern nur auf den ersten Blick die Unternehmensrendite. Auf den zweiten Blick sichern sie die Qualität der Kommunikationsberatung und sind somit eine Investition in die Zukunft, die sich letztlich auszahlt. Denn zufriedene Mitarbeiter, die als Markenbotschafter das Unternehmen nach außen positiv vertreten und ein guter Ruf sind mehr wert als so manche Imageanzeige.

Verknüpfung von Markenführung und HR

„Marken und Menschen gelten als die beiden wertvollsten Elemente des sog. intellektuellen Kapitals eines Unternehmens und machen einen erheblichen Teil des Unternehmenswertes aus“ sagt auch Springer-Autorin Birgit Sponheuer in seinem Beitrag "Employer Branding im Spannungsfeld stakeholderspezifischer Ausrichtung und übergreifender Markenkonsistenz" .Er plädiert dafür Verknüpfung der beiden strategisch so wichtigen Handlungsfelder Markenführung und HRManagement stärker miteinander zu verknüpfen.

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Die Autorin

Anja Schüür-Langkau ist Portalmanagerin Springer für Professional für das Fachgebiet Marketing und Redaktionsleiterin der Marketingfachzeitschrift Marketing Review St. Gallen. Zuvor war sie acht Jahre Chefredakteurin des Marketing- und Kommunikations-Fachmagazins media spectrum.

Profile im Web:

Twitter: https://twitter.com/gablermarketing

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