Im Termin-Run bietet Google+ Arbeitserleichterung. Seit kurzem gibt es Hangouts on Air auch hierzulande. Pressegespräche sind nun problemlos als öffentlicher Live-Stream möglich.
Google Plus hat es nicht gerade leicht im Kampf um die Gunst der Social Networker im Netz. Noch immer bevorzugen die meisten Nutzer Facebook als Plattform. Mit so gennannten Hangouts On Air bietet der Suchmaschinenriese jetzt auch in Deutschland einen Service an, den die meisten bislang von anderen Anbietern kannten: Kostenlose Live-Streams. Bei einem Hangout handelt es sich um einen Gruppenchat per Video, deren Teilnehmerzahl in der Regel begrenzt ist. Bei Google+ geht es um öffentliche Live-Streams, deren Clips nach der Übertragung auf YouTube veröffentlichet werden können. Eine Vernetzung des YouTubes-Kontos mit dem Google+-Account ist möglich.
PR-Nutzwert Google+ Hangouts On Air
Vor allem für Organisationen mit kleinem Budget eröffnet das Google-Angebot durchaus Perspektiven. Erste Beispiele zeigen, wie Unternehmen Hangouts On Air für Pressekonferenzen nutzen. Die Pressekonferenz als Fenster zur Öffentlichkeit bleibt somit nicht allein auf eine ausgewählte Schar von Journalisten beschränkt. Jeder, vom Blogger bis zum Verbraucher, kann über ein Google+-Plus-Konto am Unternehmens-Live-Stream teilhaben. Google+ verlängert somit die organisationsintensive Pressekonferenz ins Social Web und sorgt somit für noch mehr Reichweite.
Die Pressekonferenz ist die Kür der Pressearbeit, so Daniela Puttenat in ihrem "Praxishandbuch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit". Hier zeigen PR-Manager, ob sie in der Medienarbeit die Bedürfnisse der Zielgruppe treffen. In den prallgefüllten Terminkalendern der Redaktionen könnte ein Live-Stream Arbeitserleichterung bringen. Videos lassen sich hervorragend über Soziale Netzwerke verbreiten. Bewegtbild wird häufig geteilt und kommentiert, so Marcel Bernet in seinem Buch zu Social Media und Medienarbeit. Ein Versuch mit Google+ Hangouts on Air könnte sich also durchaus lohnen. Allerdings müssen Unternehmen dabei den Deutschen Rundfunkstaatsvertrag beachten. Wer mehr als 500 Zuschauer per Live-Stream erreicht, benötigt demnach eine Sendelizenz.
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