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19.04.2013 | Medien | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Pressebilder die Personenwahrnehmung beeinflussen

verfasst von: Andrea Amerland

1:30 Min. Lesedauer

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Große Momente, emotionale Ereignisse: dafür stehen Pressebilder. Alljährlich wählt eine Jury die besten DPA-Bilder aus. Die Preisträgermotive 2012 zeigen, wie sehr Pressebilder die Personenwahrnehmung prägen.

Die DPA-Bilder des Jahres 2012 zeigen in den Kategorien Politik, Wirtschaft, Sport, Feature und Vermischtes, Kultur und Entertainment sowie Porträts vor allem eines: Menschen in sehr emotionalen Situationen. Wir sehen, wie der Torschütze Mario Balotelli neben einem frustierten Philipp Lahm jubelt oder Christian Wulff hilflos und verloren ins Leere blickt. Wir sehen, wie ein Fotograf den Blick auf die Beine und die verkrampften Hände von Fürstin Charlene von Monaco lenkt, die bei ihrem ersten offiziellen Besuch in Deutschland angespannt vor dem Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart steht.

Fotos machen Personen zu Gewinnern oder Verlierern

Bei Pressefotos erlebt der Betrachter die Welt durch die Brille des Fotografen. Das präformiert die Wahrnehmung und prägt den Eindruck von Personen der relativen Zeitgeschichte nachhaltig. Der Medienwissenschaftler Hans Mathias Kepplinger meint dazu: "Die auf Personenfotos beruhenden Vorstellungen vom Charakter der Personen beeinflussen die Glaubwürdigkeit von positiven und negativen Behauptungen über diese Personen. Die visuelle Darstellung von Personen kann demnach die Wirkung ihrer verbalen Charakterisierung verstärken, jedoch auch abschwächen."

Das bestätigen zwei der preisgekrönten DPA-Motive - eben das bereits erwähnte Wulff-Foto, das den ehemaligen Bundespräsidenten mit leeren und hilflosen Blick in seinem Dienstwagen zeigt - oder sein Konterfei an einer kahlen weißen Wand in einer Schweriner Polizeiinspektion. Beide Motive machten Wulff schon vor seinem Rücktritt zum Verlierer und bestimmten die öffentliche Wahrnehmung des Politikers mit.

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