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09.03.2023 | Mobilitätskonzepte | Infografik | Online-Artikel

Nutzung ersetzt zunehmend den Automobilbesitz

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Die Verbraucherpräferenzen verändern sich: Die Nutzung eines Fahrzeuges ersetzt zunehmend dessen Besitz. Laut einer aktuellen Studie versprechen Pkw-basierte Mobilitätsangebote Milliarden-Gewinne. 

Der Markt für Pkw-basierte Mobilitätsangebote soll fortan jährlich um 5 % wachsen, wie die Studie "Future of Automotive Mobility" des Beratungsunternehmens Deloitte ermittelt hat. Demnach soll sich in den fünf europäischen Top-Märkten (Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien) der Gesamtumsatz von etwa 73 im Jahr 2022 auf rund 141 Milliarden Euro bis zum Jahr 2035 etwa verdoppeln. In den USA erwartet Deloitte ein Marktwachstum von umgerechnet rund 130 auf 258 Milliarden Euro im Jahr 2035.

Dass sich die Mobilitätsgewohnheiten verändern, habe laut Deloitte mehrerer Gründe. So möchten insbesondere jüngere Menschen flexibel unterwegs sein, zudem erscheine ein eigenes Auto aktuell im Hinblick auf den Wiederverkaufswert wenig attraktiv. 

Zukünftiger Marktanteil von Leasing bei 41 %

Auto-Abonnements sind ein wesentlicher Treiber des Wandels. Laut Deloitte-Prognosen sollen sie im Jahr 2035 in den europäischen Kernmärkten einen Marktanteil von 16 % haben. Insgesamt werden Vehicle-on-Demand-Lösungen beim Umsatz jährlich um 11 % zulegen. Noch verbreiteter wird das Leasing sein, dessen Marktanteil 2035 laut Prognose bei 41 % liegen soll. Angetrieben vom Leasing-Geschäft werden sich die Einnahmen aus Finanzdienstleistungen in den europäischen Top-5-Automärkten fast verdoppeln.

Deloitte prognostiziert, dass die Zahl der geleasten Wagen und solchen mit noch flexibleren Nutzungsmodellen wie etwa Auto-Abos oder Carsharing deutlich wird, während der klassische Kauf in bar oder per Kredit zurückgehe. Dementsprechend soll sich der Besitz von Privatpersonen zu Autobanken und anderen Mobilitätsanbietern verschieben. In den europäischen Top-5-Automärkten sollen diese im Jahr 2035 70 % der Neuwagen besitzen (2022: 49 %) und Privatkunden nur noch 30 % (2022: 51 %).

Kontakt zu den Endkunden nicht verlieren

Wie Sebastian Pfeifle, globaler Leiter für automobile Mobilität bei Deloitte, erklärt, müssten Autohersteller aufpassen, dass sie nicht den Kontakt zu den Endkunden verlieren und zu Lieferanten von Mobilitätsunternehmen degradiert werden. Stellen sie sich und ihre Autobanken aber auf den Wandel ein, würden ihnen höhere Gewinne winken. So könne das Management eines Fahrzeugs über den gesamten Lebenszyklus um 50 bis 60 % rentabler sein als das aktuelle Geschäftsmodell der Hersteller mit einmaligen Verkäufen der Fahrzeuge an Kunden. Neben Mobilitätsangeboten beinhalte das Management über mehrere Zyklen beispielsweise auch Services rund um Fahrzeug und Fahrer sowie das Recycling. 

"Bislang haben viele Hersteller dem Potenzial von Mobilitätsdienstleistungen und Services rund ums Fahrzeug zu wenig Beachtung geschenkt. Ein Grund dafür sind die vielfältigen Herausforderungen der Branche. So geht etwa der Wandel Richtung E-Mobilität mit einem enormen Investitionsbedarf einher. Die Hersteller sollten dennoch gezielt in ihre konzerneigenen Banken und Mobilitätsservices investieren. Nur so können sie ihre Position als Hauptakteure in der automobilen Wertschöpfungskette auch zukünftig beibehalten", so Pfeifle.

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