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09.09.2016 | Mobilitätskonzepte | Nachricht | Online-Artikel

Mercedes-Benz Vision Van: vernetzter Transporter mit Drohnen

verfasst von: Christiane Köllner

3:30 Min. Lesedauer

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Vernetzt, elektrisch und mit Lieferdrohnen: Mercedes-Benz Van hat den Vision Van vorgestellt. Mit der Studie läuten die Stuttgarter die Ära der digitalen Geschäftsmodelle im Van-Segment ein.

Mit dem Vision Van präsentiert Mercedes-Benz Vans eine Transporterstudie für den urbanen Raum. Der Vision Van verfügt über einen vollautomatisierten Laderaum, integrierte Drohnen zur autonomen Luftzustellung, einen 75 kW starken Elektroantrieb mit bis zu 270 km Reichweite und eine Joystick-Steuerung.

Der Vision Van entstand im Rahmen der strategischen Zukunftsinitiative Advance. Mit Advance will sich Mercedes-Benz Vans vom reinen Transporterhersteller zu einem Anbieter von ganzheitlichen Systemlösungen entwickeln. Diese Strategie soll der Vision Van untermauern. Der Transporter soll zum Gesamtkonzept für eine komplett digital vernetzte Prozesskette vom Warenverteilzentrum bis zum Empfänger werden. Darüber hinaus investiert der OEM in den Hersteller von autonomen Drohnen-Transportsystemen Matternet und etabliert mit "Future Transportation Systems" eine neue Unit, die die Nähe zu Start-ups sucht. Geplant seien Investitionen von rund 500 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren für Digitalisierung, Automatisierung und Robotik im Transporter sowie innovative Mobilitätsangebote.

Zusammenspiel Cloud-basierter Steuerungssoftware und Hardware

Der Vision Van vernetzt zahlreiche Technologien und wird zum zentralen Element in einer vollständig vernetzten Zustellungskette. Neuartige Algorithmen steuern Kommissionierung und Verladung der Packstücke, das vollautomatisierte Laderaummanagement, die Routenplanung für das Fahrzeug und die Zustelldrohnen. Zudem berechnen sie optimale Zustellwege für den Paketboten. Sendungen werden beispielsweise im Logistikzentrum automatisch kommissioniert und in spezielle Regalsysteme verladen. Fahrerlose Förderfahrzeuge verladen die Regale in einem automatisierten Ladeverfahren in einem Zug, dem sogenannten One Shot Loading. Das intelligente Laderaummanagement übergibt Pakete für die manuelle Zustellung am Entladepunkt über eine fahrzeuginterne Paketausgabe automatisch an den Paketboten. Parallel versorgt das System zwei Drohnen mit einer Nutzlast von jeweils zwei Kilogramm mit Lieferungen, die sie in einem Radius von zehn Kilometer autonom zustellen können.

"Mit dem Vision Van integrieren wir die Intelligenz eines modernen Logistiklagers in einen Transporter", betont Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans. "Mit diesem Fahrzeug ließe sich nach unseren Schätzungen die Produktivität in der Zustellung auf der letzten Meile um bis zu 50 Prozent steigern."

Fahrzeug kommuniziert mit Fahrer und Umwelt

Über die LED-Displays auf der Vorder- und Rückseite kommuniziert der Vision Van mit der Umwelt. Es gibt zum Beispiel Warnhinweise, sobald die Lieferdrohnen abheben, wenn das Fahrzeug anhält oder der Zusteller aussteigt.

Zugunsten einer Drive-by-Wire Steuerung mittels Joystick verzichteten die Designer bei der Innenraumgestaltung auf Lenkrad, Pedalerie und Mittelkonsole. Zudem konnte der Fahrersitz weiter nach vorne versetzt und dadurch die Nutzfläche des Fahrzeugs erhöht werden. Das Dashboard in Form eines weitgeschwungenen Bogens erstreckt sich über die gesamte Front. Die komplette Fläche des Bogens wird genutzt, um den Fahrer mit allen Informationen zu versorgen, die er für seine Arbeit braucht. Im Ruhezustand des Vision Van erscheint der Bogen als durchgehende blaue Fläche mit einem schwarzen Farbverlauf. Im Betrieb leuchten dann zum Beispiel ein Tachometer, Informationen zur Routenplanung und Anzeigen zum Drohnenflug auf.

Auch über den Boden der Kabine kommuniziert das Fahrzeug mit dem Fahrer. Dank eines speziellen Effekts scheinen LED-Anzeigen im Edelstahlboden, die dem Fahrer zum Beispiel signalisieren, ob sich Fußgänger oder Fahrradfahrer nähern. An der Hinterwand der Fahrerkabine befinden sich die Paketausgabe und das Infoterminal für den Fahrer, das für ihn alle relevanten Informationen zum Zustellprozess bereitstellt. Es dient als Kommunikationsmittel zwischen der autonom funktionierenden Systemwelt des Vision Van und dem Fahrer, der sich vollständig auf die vorliegende manuelle Zustellung konzentrieren kann. Es fungiert außerdem als zentrale Steuereinheit, um das intelligente Fahrzeug, die automatisierten Systeme und Informationen rund um die Aufträge zu vernetzen.

Elektroantrieb

Der Antrieb liefert eine dauerhafte Systemleistung von 75 kW (für 60 Sekunden stehen kurzzeitig bis zu 150 kW zur Verfügung) und ein Drehmoment von bis zu 270 Nm. Die theoretische Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120 km/h, sie wurde jedoch elektronisch auf 80 km/h begrenzt. Der Vision Van verfügt über alle gängigen Aufladeoptionen: induktives Laden sowie kabelgebundene AC- und DC-Ladung. Außerdem wird die kinetische Energie des Fahrzeugs genutzt, um beim Bremsvorgang die Batterie zusätzlich zu laden.


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Quelle:
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