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18.06.2012 | Motorentechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Ökobilanzen: gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigen

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2 Min. Lesedauer

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Energieeffizienz ist eines der zentralen Themen in der Automobilindustrie. Durch zunehmende Ressourcenverknappung gewinnt es künftig noch stärker an Bedeutung. Immer mehr Hersteller betrachten daher bei der Entwicklung ihrer Fahrzeuge deren Ökobilanz von der Quelle („well“) bis zum Rad („wheel“). Dafür muss die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt werden.

Nicht nur bei Kraftstoffen setzt sich eine ganzheitliche ökologische und ökonomische Well-to-Wheel-Betrachtung durch. Es wird exakt berechnet, welchen ökologischen Fußabdruck die verwendeten Materialien aufweisen und wie sich die Gesamtbilanzen des Fahrzeugs vom Vorprodukt zum Recycling darstellen. Die Bilanzgrenzen beschränken sich nicht mehr nur auf die Energieumwandlung im Auto, berücksichtigt wird die gesamte Energiekette wie Energiegewinnung, Veredlung, Transport, Lagerung, Kraftstoffverbrauch im Fahrzeug. Zudem rückt der energetische Aufwand bei der Herstellung von Leichtbauwerkstoffen wie Kohlefasern, Aluminium und Magnesium in den Vordergrund. Die Verwendung dieser Materialien ist nur dann sinnvoll, wenn der erhöhte Energieaufwand bei der Herstellung und Verarbeitung später beim Fahrzeugbetrieb kompensiert wird. Daher wird schon frühzeitig analysiert, welcher Materialmix und welche Fahrzeugkonfiguration energetisch wirtschaftlich ist.

Eine Analyse der Effizienz zukünftiger Antriebssysteme hat das Institut für Kolbenmaschinen am Karlsruher Institut für Technologie erarbeitet. Dabei wurden die realen Einsatzbedingungen mit berücksichtigt. Aus energetischer Sicht bleibt der Verbrennungsmotor dem Elektroantrieb überlegen, jedoch ergänzt mit einer intelligenten Elektrifizierung im Antriebsstrang. Potenzial bestünde beim Verbrennungsmotor zudem durch den Einsatz neuer Kraftstoffe auf Basis von Biomasse („Tailor-made-Fuels“).

VW hat ebenfalls eine Well-to-Wheel-Analyse erstellt. Diese Studie basiert auf einer einheitlichen Methodik und Datengrundlage sowie systematischen Analysen und Simulationen der Umwelt- und Antriebsforschung von Volkswagen. Es werden sowohl verbrennungsmotorische Antriebe als auch (teil-)elektrifizierte Konzepte auf Grundlage eines A-Segment-Fahrzeugs untersucht.

Die Energie- und Nachhaltigkeitsaspekte von Antrieben untersucht BMW in einem Beitrag. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass auch die konventionelle Mobilität aufgrund vieler Vorteile der kohlenwasserstoffgebundenen Energieversorgung noch längerfristig einen sicheren Bestand haben wird.

Künftig wird neben der Qualität wohl auch zunehmend der ökologische Fußabdruck darüber entscheiden, welche System, Bauteile und Komponenten in der Serienfertigung eingesetzt werden. Solche Unternehmen, die ihre Prozesse frühzeitig energie- und ressourceneffizient auslegen, dürften hier ihre Vorteile haben.

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