Zusammenfassung
Der Beitrag problematisiert die Rolle von Sozialpolitik in der Nachhaltigkeitstransformation. Denn der Wachstumswohlfahrtsstaat agiert selbst da, wo er soziale Probleme löst, ökologisch problemverursachend. Am Beispiel der Automobilität wird gezeigt, dass einer nachhaltigen Arbeits- und Sozialpolitik eine entscheidende Rolle für eine Nachhaltigkeitstransformation zukommt. Allerdings stehen dabei grundsätzlich die auf Wachstum basierenden Wohlstandsmodelle und wohlfahrtsstaatlichen Strukturen zur Disposition. Eine nachhaltige Transformation des national begrenzten, wachstumsbasierten und lohnarbeitszentrierten Wohlfahrtsarrangements bedarf, so die These, im Grunde seiner De-Formation. Die soziologische Sozialpolitikforschung muss ihren Horizont auf globale (sozial-)ökologische Zusammenhänge erweitern, um die entscheidenden Transformationen spätkapitalistischer Gesellschaften zutreffend beschreiben zu können.