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28.06.2013 | Public Relations | Schwerpunkt | Online-Artikel

Warum Webtexte nicht zu Ende gelesen werden

verfasst von: Andrea Amerland

1:30 Min. Lesedauer

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Dass Webartikel kaum zu Ende gelesen werden, ist nicht neu, muss aber in einer Online-Welt voller Langschreiber immer wieder erwähnt werden. Wer langatmig schreibt, verliert im Web seine Leser.

Zahlreiche Eye-Tracking-Analysen zeigen es immer wieder: User lesen nicht linear Wort für Wort, sondern scannen eine Website nach relevanten Informationen und brauchen für das Lesen am Monitor mehr Zeit als bei Printmedien. Usability-Experte Jakob Nielsen predigt das seit mehr als 15 Jahren und fordert, kurz und prägnant zu schreiben. Jetzt hat das US-Magazin Slate das Leseverhalten seiner Nutzer in einer Stichprobe untersucht. Das Ergebnis: Von insgesamt 161 Nutzern, lesen nur 25 User einen Text bis zum Ende.

Nutzwert ist die Richtschnur für Web-Texter

Die Anforderungen an Webtexte ändern sich so wie die Kanäle und die Entwicklung neuer Anwendungen, so Springer-Autor Guido Keel in dem Buch "Schreiben mit System“. Was bleibt, sind die hohen Anforderungen an webbasierte Texte, die aus den vielfältigen Funktionen von Online-Medien resultieren. Doch eines ist gewiss: der Anspruch an den Informationsnutzen von Content ist besonders groß. Daraus leitet Keel unter anderem folgende Regeln ab:

  • Vage Titel wie "Effizient in die Zukunft investieren" sagen zu wenig über den Inhalt eines Artikels aus, sind einfach nicht selbsterklärend und daher für das Internet nicht geeignet.
  • Der modulare Aufbau eines Artikels entscheidet über die Rezeption, weil die Lektüre einer Website "nicht linear, sondern modular und chaotisch" erfolgt. Übersichtliche Häppchen, gut sichtbare Paragraphen, Aufzählungszeichen oder Listenelemente erleichtern das Lesen.
  • Hypertextualität, also Verlinkung statt lineare Erzählungen, sind notwendig.
  • Multimediale Inhalte sorgen für wohltuende Abwechslung.
  • Die Kernaussage vor dem Schreiben zu definieren, wirkt sich zumeist positiv auf Umfang und Struktur eines Web-Beitrages aus. Nebeneffekt: die Kozentration auf das Wesentliche.

Keels Regeln gelten für Websites, Newsletter und mobile Anwendungen. Lediglich Tablet-Magazine werden ähnlich konsumiert wie Lean-Back-Print-Medien.

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2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

Vernetzungsmuster: Schreiben fürs Internet

Quelle:
Schreiben mit System