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05.12.2022 | Recruiting | Gastbeitrag | Online-Artikel

Wie der Maschinenbau seine IT-Kompetenzen stärken kann

verfasst von: Alexander Schlomberg - van Doren

4 Min. Lesedauer

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Der Maschinenbau ist eine von Deutschlands Schlüsselindustrien – doch China und die USA haben inzwischen die Nase vorn. Zudem dominiert die Digitalisierung die Entwicklung. Der Sektor muss dringend seine IT-Kompetenz stärken.

Die Maschinenbaubranche gilt seit jeher als die Schlüsselindustrie in Deutschland. Doch die Konkurrenz schläft nicht und Konzerne wie Google, Microsoft oder Amazon kurbeln den Aufbau von Industrieplattformen an. Um in Zukunft das Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen und neue digitale Geschäftsmodelle oder die Vision einer vernetzten Industrie auf die Beine zu stellen, braucht es qualifizierte IT-Talente. Doch wie finden Unternehmen auf die Schnelle qualifizierte und passende Expertinnen und Experten im IT-Bereich?

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Deutschlands Maschinenbau im internationalen Vergleich

Deutschland hatte in der Maschinenbauindustrie weltweit lange Zeit die Nase vorn. Doch mittlerweile sind China und die USA vorbeigezogen, was den Umsatz in der Branche anbelangt. So generierte Deutschland 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamts und des VDMA 221 Milliarden Euro, die USA 347 Milliarden und China sogar knapp über eine Billiarde. Dazu kommt, dass die deutschen Maschinenbauer für das kommenden Jahr mit einem Rückgang der Produktion rechnen. Um also auch in Zukunft mithalten zu können, muss Deutschland einen Zahn zulegen. Denn die Digitalisierung der Produktion – die Industrie 4.0 – ist in vollem Gange. Außerdem investierten die Big Player aus dem Silicon Valley vor Jahren bereits Milliarden in den Sektor.

Doch als richtige Konkurrenz sind die Tech-Giganten für die Maschinenbauindustrie wohl nicht zu betrachten. Denn die Konstruktion der Maschinen wird nicht von Google kommen, sondern bleibt die Domäne der Maschinenbauer, schließlich sitzen diese an der Schnittstelle zu den jeweiligen Abnehmerindustrien und verfügen daher über das notwendige Vertrauen und Detailwissen. Die großen Tech-Konzerne arbeiten also eher an Basistechnologien, die dann von Maschinenbauern für kundenspezifische Anwendungen genutzt werden können. Dennoch ist es für die deutsche Maschinenbauindustrie unlängst an der Zeit, die Schwachstellen hinsichtlich der Entwicklung einer überzeugenden und langfristig konkurrenzfähigen Industrie 4.0 auszumerzen und den Weg für eine glänzende Zukunft zu ebnen.

Deutschlands Industrie 4.0: Wo hakt‘s?

Im Grunde genommen ist die digitale Infrastruktur in Deutschland nicht ausreichend ausgebaut und die für den Sektor benötigte Kompetenz im IT-Bereich fehlt, da der Markt für verfügbare IT-Expertinnen und -Experten leergefegt zu sein scheint. Das ist keine Überraschung, denn der Bedarf an IT-Talenten steigt nicht nur im Maschinenbau, sondern branchenübergreifend: Eine Umfrage im MINT-Frühjahrsreport 2022 des Instituts der deutschen Wirtschaft hat ergeben, dass rund 40 % aller befragten Unternehmen einen etwas oder stark steigenden Bedarf an IT-Fachkräften erwarten. Doch es gibt zu wenige von ihnen: Laut einer Bitkom-Studie blieben im Jahr 2022 137.000 Stellen für IT-Fachkräfte vakant. Dazu kommt, dass es im Schnitt sieben Monate dauert, bis leere Stellen besetzt werden können.

Mangel an IT-Kompetenz umgehen

Schnelles, flexibles und vor allem intelligentes Recruiting ist ausschlaggebend dafür, ob ein Unternehmen IT-Talente finden und für sich gewinnen kann. Somit steht und fällt die Wettbewerbsfähigkeit des Maschinenbausektors in Deutschland in erster Linie mit dem Recruiting. Wie aber können Vakanzen schnell und mit den passenden Kandidaten gefüllt werden?

Zum einen gelingt dies, indem der Pool an möglichen Fachkräften von Anfang an vergrößert wird. Wer das geografische Gebiet ausweitet und nicht nur deutschland-, sondern auch europaweit sucht, kann dadurch bereits die Auswahl von potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten um das 5.000-fache vergrößern. Insgesamt stehen sogar 15.000 Mal mehr Talente zur Verfügung, wenn neben  Senior Level-IT-Fachkräften auch auf jene mit mittlerem Level gesetzt wird. Des Weiteren lohnt es sich, über den Tellerrand hinauszublicken und eine Neubewertung der Anstellungsart vorzunehmen: Wird auch auf Freelancer gesetzt, können IT-Talente 90 Mal schneller gefunden werden.

Techies persönlich ansprechen

Sind die potenziellen Kandidaten gefunden, ist eine persönliche Ansprache wichtig. Denn laut dem Recruiting-Unternehmen Gem kann durch Active Sourcing eine sechsfach höhere Konversionsrate erzielt werden. Dafür sollten Unternehmen dort präsent sein, wo Techies zu finden sind, also etwa  in Online-Entwickler-Communitys wie Github oder Stack Overflow. Hat man erst einmal die Aufmerksamkeit von Kandidaten gewonnen, müssen Unternehmen nicht nur die Eignung ebendieser testen, sondern sich auch als attraktiver Arbeitgeber präsentieren.

Das gelingt, indem technisches Know-how in den Fokus gestellt und auf das Fachwissen von im Unternehmen vorhandenen IT-Experten oder auf externe Expertinnen gesetzt wird: Die Fähigkeiten der Kandidaten können mittels technischem Interview und einer Live-Coding-Session genau untersucht werden. Neben unpassenden Jobangeboten und spätem oder fehlendem Feedback sind es vor allem irrelevante Fragen während des Bewerbungsgespräches, die IT-Talente abschrecken. Nur wer diese Aspekte berücksichtigt, überzeugt und sichert sich auf lange Sicht den Wettbewerbsvorteil, den es in der stark umkämpften Maschinenbaubranche braucht.

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