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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

Reparieren, Selbermachen, Längernutzen

Kreislaufwirtschaften als Alternative zum ressourcenintensiven, linearen Massenkonsum?

verfasst von : Michael Jonas, Sebastian Nessel, Nina Tröger

Erschienen in: Reparieren, Selbermachen und Kreislaufwirtschaften

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Reparieren, Selbermachen, Längernutzen und Kreislaufwirtschaften werden oftmals als zukunftsweisende Alternativen zu den Produktions- und Konsumtionsweisen heutiger Wegwerfgesellschaften gedeutet. Vor diesem Hintergrund werden die Beiträge in diesem Band thematisch verortet. Die genannten Praktiken des Reparierens, Selbermachens und des Längernutzens werden als Phänomene von Bottom-up-Initiativen gedeutet, die vornehmlich in der öffentlichen Sphäre beheimatet sind und von einem zivilgesellschaftlichen Engagement profitieren. Ihre aktuell vergleichsweise marginale Bedeutung ist historisch durch die Durchsetzung fordistischer Produktionsregime und dazugehöriger ressourcenvernutzenden Konsumtionsweisen bedingt. Aktuelle Initiativen des Kreislaufwirtschaftens stellen dahingegen Top-down-Strategien dar, in denen Akteur*innen vor allem aus der Politik und der Wirtschaft einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen mit Hilfe von Kommodifizierungsstrategien vorantreiben. Inwiefern die genannten Bottom-up- und Top down-Prozesse gut miteinander verknüpft werden können und inwiefern die genannten Praktiken wie auch die Kreislaufwirtschaftsstrategien wirksame Alternativen zu den Regimen der Massenproduktion und -konsumtion sein können, lässt sich bislang noch nicht abschließend beurteilen.

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Fußnoten
1
Die Autorenschaft von Michael Jonas ist Bestandteil des Projektes R&DIY-U (FFG Projekt 861.708), das im Programm „Stadt der Zukunft“ gefördert wird. Stadt der Zukunft ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Es wird im Auftrag des BMK von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik ÖGUT abgewickelt.
 
2
Auf das Item “I always repair my possessions if they break” stimmten 10,8 % voll und ganz zu und 52,7 % stimmten eher zu.
 
3
Die Surveys wurden als Teil von EU-Projekten in Kooperation mit der niederländischen Repaircafé Foundation (vgl. https://​repaircafe.​org/​en/​about/​, abgerufen am 23.10.2018) durchgeführt und sind international angelegt (vgl. Charter/Keiller 2014, 2016a). Die meisten Daten in beiden Surveys stammen aus den Niederlanden und Deutschland, gefolgt von Daten aus Belgien und Großbritannien.
 
4
Der Link zum entsprechenden Internetauftritt lautet: https://​openworkshopnetw​ork.​com/​, abgerufen am 24.10.2018.
 
6
Die betreffende Aussage geht auf ein Gespräch zurück, das Michael Jonas im Frühjahr 2018 mit der betreffenden Person geführt hat.
 
7
Bislang umfasst die Öko-Design-Richtlinie jedoch nur bestimmte energierelevante Produkte (wie z. B. Waschmaschinen, Fernseher), angedacht ist jedoch eine Ausweitung auf andere Produkte.
 
8
Vgl. zur Diskussion um die Vorteile von Reparatur gegenüber Recycling Mak und Terryn (2020, S. 235) und die dort angegebene Literatur.
 
9
Vgl. z. B. die kritischen Stellungnahmen verschiedener Interessensvertretungen zum Aktionsplan bzw. zum Green Deal: bspw. EEB https://​eeb.​org/​circular-economy-action-plan-2020. Zugegriffen: 28. August 2020.; AK https://​www.​akeuropa.​eu/​new-circular-economy-action-plan-cleaner-and-more-competitive-europe Zugegriffen: 28. August 2020.; BEUC https://​www.​beuc.​eu/​publications/​beucs-view-european-green-deal. Zugegriffen: 28. August 2020.
 
10
Vgl. zu diesen und anderen rechtlichen Fragen sowie auch zu rechtlichen Möglichkeiten zur Stimulierung von Reparaturen Mak und Terryn (2020, S. 235 ff.).
 
11
Hier ist insbesondere das Recht auf Reparatur gemeint. Bisher ungeklärt sind allerdings die Forderungen: Zugang zu erschwinglichen Ersatzteilen, Zugang zu Ersatzteilen aus Altgeräten, Reduzierter Mehrwertsteuersatz für Reparaturdienstleistungen und Gebrauchtwaren, Reparatur-Autorisierung für mehr Fachbetriebe auch während der Garantiezeit (vgl. https://​runder-tisch-reparatur.​de/​forderungen/​. Zugegriffen: 14. Juli 2020.).
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Nessel, S. (2016). Verbraucherorganisationen, Verbraucherpolitik und Nachhaltigkeit. Zum Beitrag von Organisationen auf sozial-ökologische Konsum- und Produktionsmuster. Berliner Journal für Soziologie, 26, (S. 227–248). doi: https://doi.org/10.1007/s11609-016-0316-0. Nessel, S. (2016). Verbraucherorganisationen, Verbraucherpolitik und Nachhaltigkeit. Zum Beitrag von Organisationen auf sozial-ökologische Konsum- und Produktionsmuster. Berliner Journal für Soziologie, 26, (S. 227–248). doi: https://​doi.​org/​10.​1007/​s11609-016-0316-0.
Zurück zum Zitat Reckwitz, A. (2017). Die Gesellschaft der Singularitäten. Berlin: Suhrkamp. Reckwitz, A. (2017). Die Gesellschaft der Singularitäten. Berlin: Suhrkamp.
Zurück zum Zitat Reckwitz, A. (2019). Das Ende der Illusionen – Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne. Berlin: Suhrkamp. Reckwitz, A. (2019). Das Ende der Illusionen – Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne. Berlin: Suhrkamp.
Zurück zum Zitat Tröger, N., Wieser, H., & Hübner, R. (2017). Smartphones werden häufiger ersetzt als T-Shirts. Die Nutzungsmuster und Ersatzgründe von KonsumentInnen bei Gebrauchsgütern. In C. Bala & W. Schuldzinski (Hrsg.), Pack ein, schmeiß’ weg? Wegwerfkultur und Wertschätzung von Konsumgütern. Bd. 6. (S. 79–102). Düsseldorf: Verbraucherzentrale NRW. Tröger, N., Wieser, H., & Hübner, R. (2017). Smartphones werden häufiger ersetzt als T-Shirts. Die Nutzungsmuster und Ersatzgründe von KonsumentInnen bei Gebrauchsgütern. In C. Bala & W. Schuldzinski (Hrsg.), Pack ein, schmeiß’ weg? Wegwerfkultur und Wertschätzung von Konsumgütern. Bd. 6. (S. 79–102). Düsseldorf: Verbraucherzentrale NRW.
Metadaten
Titel
Reparieren, Selbermachen, Längernutzen
verfasst von
Michael Jonas
Sebastian Nessel
Nina Tröger
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-31569-6_1