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06.01.2022 | Spanen + Trennen | Schwerpunkt | Online-Artikel

"Dichte Getriebeboxen sind für die Schleiftechnik eine Herausforderung"

verfasst von: Thomas Siebel

2 Min. Lesedauer

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Der Wandel hin zur Elektromobilität stellt die Schleiftechnik vor neue Aufgaben. Was die Leistungsdichte von schnelldrehenden Getrieben dabei mit dem Schleifen zu tun hat, erläutert Jannik Röttger im Interview.

Wie wirkt sich die Abkehr vom Verbrennungsmotor auf die Unternehmen der Schleiftechnik aus?

Anhand der Projektanfragen, die uns erreichen, stellen wir fest, dass die Schleifaufgaben – in der Praxis zunehmend komplexer werden. Das liegt an der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Werkstoffen und an immer höheren Anforderungen an die Bauteileigenschaften – zum Beispiel zur Reibungsreduzierung. Auch wenn die Nachfrage aus dem Bereich Verbrennungsmotoren vielleicht zurückgeht, werden ständig neue Anwendungsfelder erschlossen, in denen das Schleifen alternativlos ist.

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01.12.2021 | Titelthema

"Die Schleiftechnik profitiert vom Trend zu höherfesten Werkstoffen"

Der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Industrie macht vor der Schleiftechnik nicht halt. Im Interview erläutert Jannik Röttger, warum Kühlschmierstoffe effizienter eingesetzt werden sollten, welche Anforderungen dünnwandige Bauteile und Faserverbundwerkstoffe stellen und wie sich die Elektromobilität auf die Schleiftechnik auswirkt.

Um welche neuen Anwendungsfelder handelt es sich?

Unter anderem um die produktive Bearbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe, die gezielte Einstellung der tribologischen Eigenschaften und die Einbringung von Druckeigenspannungen zur Erhöhung der Bauteillebensdauer. Unternehmen, die diese Prozesse auslegen können, werden von den neuen Herausforderungen trotz möglicherweise geringerer Stückzahlen profitieren. Dieses Prozesswissen erarbeiten wir im Arbeitskreis Schleiftechnik AKS gemeinsam mit 26 Firmen aus allen Bereichen der Schleifbranche.

Welche Schleiftechniken erfordert speziell der elektrische Antriebsstrang?

In Fahrzeugen mit elektrischen Antrieben sind, verstärkt durch den Wunsch nach hohen Reichweiten, Gewicht und Bauraum begrenzt. Daher werden die verbauten Getriebe immer kompakter und erfordern eine hohe Leistungsdichte. Die Tragfähigkeit der verbauten Zahnräder kann durch eine funktionsoptimierte Feinbearbeitung durch Schleifen erhöht werden. Interessante Fragestellungen resultieren auch aus den hohen Drehzahlen des E-Motors in Kombination mit leichtflüssigen Schmierstoffen zur Reibungsreduzierung. Die Abdichtung der Getriebeboxen wird dadurch mehr und mehr zur Herausforderung.

Spielt das Schleifen beim Abdichten von Getriebegehäusen so eine tragende Rolle?

Ja, denn das Problem ist in der Regel nicht der Dichtring, sondern die geschliffene Dichtungsgegenlauffläche. Deren Oberfläche besteht aus einzelnen Schleifriefen, die den Aufbau eines tragfähigen Schmierfilms bei Rotation des Bauteils ermöglicht. Dieser ist nötig, damit kein Verschleiß der Dichtung auftritt. Weicht die Orientierung der Mikrostrukturen jedoch von der Umfangsrichtung ab, etwa durch eine Achsabweichung zwischen Schleifscheibe und Werkstück oder gerichtete Strukturen infolge des Abrichtprozesses, so tritt eine Fluidförderung in Achsrichtung auf, die zur Leckage führt. Diese Thematik bearbeite ich aktuell im Rahmen meiner Doktorarbeit. Die Schleiftechnik hält also weiterhin spannende Aufgaben für die Forschung bereit.

Herr Röttger, vielen Dank für das Interview.

Lesen Sie das Interview in voller Länge in der maschinenbau 6/21. Darin erläutert Jannik Röttger, wie sich der Ressourcenverbrauch in der Schleiftechnik mindern lässt und warum die Schleiftechnik von hochfesten Metallen profitiert.

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