Nachhaltigkeit wird zu einem „gesellschaftlichen Leitbild“, schreiben die Springer-Autoren Hans Corsten und Stefan Roth. Der Trend hat Konsequenzen für die Rekrutierung: Gerade junge Talente fordern von ihrem Arbeigeber eine schlüssige Nachhaltigkeitsstrategie ein.
Keine Frage, das Thema nachhaltige Unternehmensführung hat es von einem vorläufigen Modebegriff zu einem ernsthaften wissenschaftlichen Sujet gebracht, das in seiner Breite und Tiefe von allen Seiten durchleuchtet wird. Wollen Unternehmen zukunftsfähig sein, gesellschaftliche Anerkennung finden und bei High-Potentials als Arbeitgeber interessant sein, muss das Management der Konzerne also ein entsprechendes Bewusstsein fördern und entwickeln.
Eine überzeugende Nachhaltigkeitsstrategie spielt gerade bei der Rekrutierung und Bindung von gut ausgebildeten Mitarbeitern eine enorme Rolle, hat die Unternehmensberatung Bain in einer weltweiten Umfrage („the big green talent machine“) festgestellt. Danach
verzichten 15 Prozent der Angestellten auf ein höheres Gehalt, um für ein „grünes“ Unternehmen zu arbeiten,
beeinflusst eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie bei mehr als der Hälfte der jüngeren Arbeitnehmer die Wahl des Arbeitgebers und
achten bereits 70 Prozent der Beschäftigten auf umweltgerechtes Verhalten und faire Arbeitsbedingungen.
Doch es darf nicht nur bei Worten bleiben. "Angestellte achten mittlerweile genau darauf, ob und inwieweit Ankündigungen in Sachen Nachhaltigkeit auch Taten folgen. Wenn diese unterbleiben und sich Mitarbeiter nicht engagieren können, verschenken Unternehmen letztendlich Wachstumspotenzial," sagt Bain-Partner Henrik Naujoks.
Nachhaltigkeit als gesellschaftliches Leitbild
Nachhaltigkeit wird zu einem „gesellschaftlichen Leitbild“, schreiben auch die Springer-Autoren Hans Corsten und Stefan Roth in dem Buch „Nachhaltigkeit – Unternehmerisches Handeln in globaler Verantwortung“. Konzerne müssten in ihren Entscheidungen Forderungen unterschiedlicher Anspruchsgruppen (Stakeholder) berücksichtigen, wenn sie auf Dauer am Markt agieren möchten. „Damit wird die soziale Akzeptanz zu einer wichtigen Zielgröße“, bemerken die Autoren.
Corsten und Roth stellen in diesem Zusammenhang zwei Modelle vor, die in der Wissenschaft thematisiert werden:
Das Verzichtsmodell – das an der Ressourcenschonung durch Konsumverzicht anknüpft, und
Das Fortschrittsmodell – das von einer Fortführung des Produktions- und Konsumniveaus bei der Beachtung der generellen Regeln der ökologischen Nachhaltigkeit ausgeht.
Fazit: Die Springer-Autoren Corsten und Roth liefern neue Einsichten und Instrumentarien zum Thema nachhaltige Unternehmensführung. Das Buch trifft den Nerv der Zeit.